Weihnachten mit der Familie - ein Pulverfass

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Die Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar treffen sich in jedem Jahr kurz vor Heiligabend mit ihren Familien im Hause ihrer Eltern, um traditionell gemeinsam Weihnachten zu feiern. Gleich zu Beginn der Erzählung fragt man sich warum sie sich das antun, denn die Stimmung ist beim Zusammentreffen der Familien schon vergiftet, und es kann eigentlich kein schönes, harmonisches Fest werden. Das haben sich die Eltern wohl auch gedacht und wollen diesen Zustand nicht länger akzeptieren. Die Mutter hat am Vorabend zu Weihnachten nicht selbst gekocht, sondern ein paar Dosen aufgemacht. Der Baum ist noch nicht geschmückt und der Stollen nicht gebacken. Das hat es zuvor noch nie gegeben.

Es muss sich dringend etwas ändern, denn wenn die Eltern nicht mehr da sind, haben die Kinder doch nur noch sich. Doch diese scheinen sich immer mehr zu entfremden, dabei haben sie sich als Kinder doch so gut verstanden und sind gegenseitig immer für sich eingetreten. Jetzt haben sie eigene Kinder und können keine 5 Minuten zusammen in einem Raum sein, ohne sich zu verletzten. Sie ätzen herum und sind eifersüchtig aufeinander, dass es nicht zum Aushalten ist.

Alexa Hennig von Lange porträtiert glaubhaft und leicht überspitzt die erwachsenen Geschwister, die eigentlich voll im Leben stehen und im Elternhaus wieder zu Kindern mutieren. Natürlich hofft man als Leser bis zum Schluss auf das Wunder, dass es in diesem Jahr mit Hilfe der kleinen List derin die Jahre gekommenen Eltern doch noch ein friedliches Weihnachtsfest wird.

Der mit 143 Seiten überschaubare Weihnachtsroman hat mir gut gefallen und regt zum Nachdenken an, so dass ich ihn sehr gerne weiterempfehle.