Atmosphärisch dicht und stark erzählt – ein gelungener Auftakt
Die Leseprobe zu Die weiße Nacht hat mir sehr gut gefallen. Anne Stern beschreibt das zerstörte Berlin der Nachkriegszeit so eindrücklich, dass man die Kälte, den Hunger und die Hoffnungslosigkeit fast spürt. Die Bilder, die sie mit Worten zeichnet, sind bedrückend und gleichzeitig wunderschön.
Besonders spannend fand ich Lou als Hauptfigur. Sie ist mutig, eigenwillig und wirkt zugleich verletzlich, jemand, der in dieser zerrissenen Stadt überleben muss und dabei immer noch nach Menschlichkeit sucht. Auch Kommissar König bleibt im Gedächtnis: gezeichnet vom Krieg, aber mit einem klaren Sinn für Gerechtigkeit.
Der Schreibstil ist ruhig, aber intensiv. Man merkt, wie viel Recherche und Gespür für Atmosphäre in diesem Buch steckt. Ich war sofort in der Geschichte und hätte gern weitergelesen.
Mein Fazit: Eine eindrucksvolle Leseprobe, die Lust auf mehr macht. Für alle, die historische Krimis mit Atmosphäre und Tiefgang mögen, ist Die weiße Nacht genau das Richtige.