Mitreissend beschriebener Blick zurück in eine spannende, offene, gewaltvolle Zeit
Das Cover wirkt -für Ältere - sehr vertraut: Blick durch's analoge Kameraobjektiv, auf ein Kettenkarussel. Die Heldin Lou lädt ein, sie in ihrem Alltag zu begleiten, der uns heute so weit weg erscheint: Situationen existenzieller Not und Gefahr in den ersten Nachkriegsjahren Berlins. Wir erleben die Wege der Heldin durch das zerstörte Berlin im eisigen Dezember 1946, die Schilderung der desolaten Trümmerstadt, in der jede und jeder mit Überleben beschäftigt ist: Mit ihrem Fund einer Leiche kulminiert die Handlung zum ersten Mal. Mit dem Blick in die behelfsmäßig ausgelagerten Diensträume einer Polizeibehörde in ein Krankenheim nördlich vom Alexanderplatzes wechselt die Szenerie, und der zweite Protagonist kommt ins Blickdfeld: ein frisch ernannter Kriminalkommissar. Die Augenklappe inm seinem Geischt zeigt und verhüllt, was der Krieg ihm genommen hat. Desillusioniert, ratlos, hungrig, in Ungewißheit über das Überleben von einem Tag zum anderen - das gilt sicherlich auch für Mitarbeiter einer Polizeibehörde, die sich bewegen müssen in den Machtkämpfen der alliierten hohen Kommissare, welche per Dekret das Schicksal der einstigen Reichtshauptstadt bestimmen. - Die in ihrem Empfinden und Bewegen im chaotischen Nachkriegsberlin ansprechend beschriebenen Charaktere machen neugierig darauf, ihnen durch ihre Abenteuer in der Stadt zu folgen!