Atmosphärisch

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linda.konig12 Avatar

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„Die weiße Nacht“
Von Anne Stern

Berlin, im Winter 1946. Die Stadt ist zerstört, es ist eiskalt und die Menschen hungern.
Die Fotografin Lou Faber streift durch die Straßen und findet eine Leiche im Schnee.
Sie macht Fotos, stellt Fragen und findet sich auf einmal in den Ermittlungen wieder.
Der Kommissar Alfred König versucht, in all diesen Wirren ein neues Polizeiteam zusammenzustellen, es fehlt an so vielen Dingen und die Kälte und der Hunger machen die Dinge noch schwieriger.
Und so finden sich die beiden und werden (vermutlich in den weiteren Teilen) zu einem festen Team.
Zwei verwundete, verschlossene Menschen, die furchtbare Dinge erlebt haben und noch nicht das Vertrauen haben, darüber zu sprechen.
Sie haben Menschen verloren und auch selbst ein schlechtes Gewissen und sind auf dem Weg, ihre Vergangenheit zu verarbeiten.

„Ich weiß es nicht«, sagte sie. » Es ändert ja nichts mehr. Aber ich finde es einfach unglaublich, dass wir alle durch die Welt gehen, als sei das nie geschehen, wenn doch die Lücken, die all diese Leute gerissen haben, überall zu spüren sind.« Sie blickte auf den Tisch. »Wie Sie schon sagten, es gibt nicht viele Menschen, mit denen man offen reden kann.“

Und dann gibt es ja noch diesen einen Mordfall, der dann zu einer Serie wird.
Spannend, leicht geschrieben - man fliegt da einfach durch die Seiten und mit Hinweisen auf geschichtliche Ereignisse, die man nicht oft genug erwähnen kann.

Anne Stern schreibt über diese Zeit immer sehr direkt und nah an den Figuren. Es ist authentisch und sehr atmosphärisch und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Fälle von Alfred König und Lou Faber.