Bildhaft

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cinderella Avatar

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Das Cover ist schlicht gehalten und in warmen Farben gestaltet.
Das Verhältnis von grafischen Elementen und der bildhaften Komponente ist nahezu ausgeglichen. Es wirkt ein wenig paradox, dass der Titel eine Wildnis verspricht, aber nur ein Baum abgebildet ist.

Liest man jedoch die ersten Seiten des Buches, so ist die Gestaltung des Bucheinbands nicht mehr von zentraler Bedeutung.
Die Autorin verfasst die Geschichte in einer unglaublichen bildhaften Sprache. Die Flucht, die das Mädchen hier vornimmt, ist waghalsig und lebensgefährlich.
Sie ist gut geplant und doch überstürzt umgesetzt. Das Mädchen ist während sie flieht diversen Zweifeln ausgesetzt und führt einen Disput über ihre Entscheidung mit einer inneren Stimme. Trotz der Entbehrungen und Gefahren, die ihre Entscheidung mit sich bringt, ist man als Leser davon überzeugt, dass die Wildnis der bessere Ort für das Mädchen ist, als die Siedlung, der sie angehörte.
Durch Lauren Groffs Schreibstil, der sich durch authentische Vergleiche und schillernde Metaphern ausdrückt, ist man mit dem Mädchen auf der Flucht. Läuft mit ihr vor den Dämonen und Peinigern der Siedlung davon. Flieht mit ihr durch das Dickicht und den Schlamm und horcht auf jedes Geräusch in der Dunkelheit.

Das Ende der Leseprobe kam zu plötzlich und nun bin ich mehr als gespannt darauf, wie es dem Mädchen gelingt, in der Wildnis Fuß zu fassen. Ein Teil von ihr zu werden. Bekanntes und bisher Vertrautes aufzugeben und sich neu zu erfinden, um zu überleben.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Leseprobe, der Schreibstil und die Geschichte am sich ein berührendes und fesselndes Leseerlebnis versprechen.