Die Grausamkeit der ersten Siedler Nordamerikas

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obilot Avatar

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Ein Mädchen flüchtet durch die Wildnis Nordamerikas. Soweit ist der Titel des Buches auch Programm. Es ist Winter. Immer wieder vergewissert sie sich dass ihr niemand folgt, doch es folgt trotzdem jemand. Sie hat Hunger. Sie hat Angst auf andere Menschen zu stoßen.
Nach und nach erfahren wir vor wem und warum dieses Mädchen auf der Flucht ist. Sie wurde von englischen Auswanderern mit nach Nordamerika genommen. Bei ihnen ist sie als Dienstmagd angestellt. Doch die Anfangszeiten der Besiedelung der Neuen Welt sind sehr beschwerlich. Hungersnöte greifen um sich und die allzu frommen Dienstherren zeigen sich eher scheinheilig als gottesfürchtig. Und so müssen die Bediensteten noch mehr leiden als ihre Herren. Als das Mädchen, dass bereits seine ganze Familie schon verloren hat einen weiteren Verlust erleidet, beschließt es zu flüchten.
Die Autorin versteht es sehr gut die Vorurteile und Scheinheiligkeit zu beschreiben. Auch die Naturbeschreibungen sind atmosphärisch dargestellt. Obwohl die Geschichte eindimensional, mit nur einem Handlungsstrang, ist, wird es nicht langweilig. Auch durch die Rückblenden wird etwas Spannung aufgebaut.
Besonders gelungen finde ich das Thema an sich. Von der frühen Besiedelung Nordamerikas gibt es unzählige Bücher, doch beschäftigen sich diese vor allem mit den Ureinwohnern oder den Siedlern, nicht aber über die Grausamkeit die diese Gesellschaft bereits aus ihrer alten Welt mit in die neue Heimat brachten und dort weiter auslebten.
Das Cover ist ansprechend. Nicht spektakulär, sondern ruhig, so wie auch der Inhalt des Buches. Der Baum passt gut zu den Naturbeschreibungen im Roman.