Überleben ganz allein

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lizseasalt Avatar

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Das Mädchen hat beschlossen, aus dem Fort zu fliehen: vor dem Hunger, der an allen nagt, und vor der Aussichtslosigkeit der Siedlung. Ihrer Dienstherrn hat sie das nötigste gestohlen, um sich auf den Weg gen Norden zu machen, in Richtung der Franzosen. Auf ihrem Weg muss sie den Widrigkeiten des Winters und den Launen des Tauwetters widerstehen und während das Mädchen sich durch das Land schlägt, lernen wir als Leser:innen mehr über ihr Leben im Fort und in England vor der Überfahrt in die neue Welt.
Lauren Groff erzählt mit minimaler Besetzung die Lebensgeschichte des Mädchens, die trotz der ihr widerfahrenden Grausamkeiten und ihres Überlebenskampfes als sanfte, entschlossene Protagonistin erhalten bleibt. Ich hatte zuvor schon sehr viel Gutes über die Autorin gehört und war wirklich nicht enttäuscht. Lauren Groffs Naturbeschreibungen sind zwar den Umständen entsprechend teilweise sehr brutal, aber dennoch frisch und nahbar, ihr Schreibstil insgesamt etwas ganz besonderes (An dieser Stelle auch ein großes Lob an die Übersetzerin Stefanie Jacobs!). Die weite Wildnis ist trotz der vielen Naturbeschreibungen spannend und aufregend, die Protagonistin plastisch und greifbar und ihr Weg fesselnd. Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen!