Bin nur schwer warm geworden

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ichgebäre Avatar

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Mit dem Buch „die Wellenreiterin“ bin ich nur sehr zögerlich warm geworden. Die ersten Kapitel fand ich extrem langatmig. Gegen Ende wurde es besser, wobei ich zugeben muss, dass ich dann nur noch diejenigen Kapitel las, deren Überschrift ich interessant fand, oder die mir beim Durchblättern irgendwie ins Auge fielen.

Trotz dieser kritischen Einleitung möchte ich Liz Clark in keiner Weise absprechen, was sie Großartiges geleistet hat. Mit einem Segelboot um die Welt zu segeln, dabei manche Strecken sogar allein, ist fantastisch. Sie hat sich ihren Traum eines unabhängigen Lebens in der Extreme wahr gemacht. Sie hat sich gegen alle Zweiflerinnen und Zweifler durchgesetzt. Sie ist über ihre Grenzen gegangen und hat dabei die tiefsten Schatten und gleißende Lichtmomente erlebt.

Nichtsdestotrotz hat das Buch seine Längen. Vielleicht liegt es daran, dass ich vom Segeln tatsächlich null Ahnung habe. Für Menschen, die mit den Fachbegriffen etwas anfangen können, mögen sich einzelne Kapitel interessanter lesen.

Für mich als Nichtseglerin waren vor allem diejenigen Passagen interessant, in denen sie auf kulturelle und zwischenmenschliche Aspekte eingeht: Wie die Pazifikpassage mit ihrer Mutter die Beziehung der beiden Frauen auf die Probe stellte, oder wie sie sich als allein reisende Frau immer wieder als „Freiwild“ fühlte, weil Männer sie als schutzlos betrachteten.

Tatsächlich steht auf unserer Urlaubsliste für das übernächste Jahr ein kleiner Segeltörn. Ich habe mir vorgenommen, das Buch dann nochmal zu lesen – vermutlich kann ich dann mit vielem mehr anfangen.