Great Resignation oder fehlendes Arbeitsethos?!

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tintenteufel Avatar

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Die Leseprobe lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück: Einerseits beschreibt die Autorin Sara Weber gut, was viele Berufstätige erleben und empfinden und welche Arbeitsbedingungen sie im Burnout münden ließen. Andererseits habe ich den Eindruck, dass sie auf dieser Ebene stehen bleibt. Es geht auf den Seiten der Leseprobe vorwiegend um die subjektive Sicht der Dinge. Die gesellschaftlichen und ökonomischen Implikationen kommen zu wenig zur Sprache. Die Fragen, welche sie angesichts der Kapitelüberschriften offenbar in den kommenden Kapiteln aufwirft, lassen mich an ihrem Blickwinkel zweifeln: Nicht jede Arbeit lässt sich beliebig in Menge, Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsort variieren. Der Traum vom digitalen Nomadentum und der großen Freiheit wird von zu vielen geträumt. Zurück bleiben unzählige unbesetzte, aber notwendige Arbeitsplätze in Handwerk, Pflege etc. ! Unsere Eltern und Großeltern haben die Arbeit gelernt und geleistet, die notwendig war, und daraus auch ihre Bestätigung und ihren Lebenssinn gezogen. Vielleicht ist die gegenwärtige Diskussion in Teilen auch ein Luxusproblem, bei dem Begriffe wie Pflichtbewusstsein und Arbeitsethos etc nicht mehr genannt werden dürfen. Ich würde gerne weiter lesen, um zu erfahren, ob Sara Weber eine realistische Lösungsperspektive entwickeln kann.