Aktuell und informativ

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
reselleiv Avatar

Von

„Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ dreht sich um das Konzept der Lohnarbeit und darum, ob oder inwiefern dieses in der heutigen Zeit, die Bedürfnisse der arbeitenden Generationen in Betracht ziehend, überhaupt noch funktional sein kann, und was sich für eine gerechte Arbeitswelt ändern muss. Dabei betrachtet Sara Weber ihre Themen intersektional, wenn es etwa um Inklusion in der Jobwelt, bzw. die gerechte Aufteilung von Care-Arbeit geht, und spricht auch Berührungspunkte zwischen Arbeitswelt und Klimakrise an.

Die Überlegungen der Autorin starten ausgehend von der Corona-Pandemie und dem mit dieser einhergehenden Lockdown, einer Extremsituation, welche die ganze Welt betraf und die Jobwelt gehörig umkrempelte. Es geht um die kollektive Übermüdung, die uns alle plagt, der Wunsch weniger arbeiten zu müssen, welcher nicht aus jüngeren Generationen von Älteren gerne vorgeworfener Faulheit heraus geboren ist, sondern letztlich das Streben nach Effizienz unterstützt. Weniger arbeiten bei höherer Produktivität, dafür bringt die Autorin anhand gut recherchierter Beispiele und in den unterschiedlichsten Branchen geführter Interviews konkrete Vorschläge und klar formulierte Ideen.

Einige Abschnitte des Buches boten mir nicht allzu viel Neues, weil ich mir zu den dort besprochenen Aspekten bereits ausführlichere Literatur zu Gemüte geführt habe. „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ kann daher in manchen Punkten nur als Einstiegswerk dienen, ist aber dennoch sehr empfehlenswert, weil es hochaktuell, und verständlich geschrieben ist. Zudem ist das Thema einfach ein wichtiges. Um die Arbeitswelt an die Ansprüche aller anzupassen und ein allgemeines Ausbrennen zu verhindern, muss ein Umdenken stattfinden. Wie dieses aussehen kann, hat Sara Weber hier exemplarisch zusammengetragen.