Über unsere Arbeitswelt

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kalligraphin Avatar

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„Wir versuchen in einer übermäßig fordernden, Workaholic-Kultur zu überleben, die Menschen dafür niedermacht, grundlegende Bedürfnisse zu haben.“ (5%)*

Schon vor vielen Jahren gab es die Mutmaßung, dass wir heutzutage deutlich weniger arbeiten müssten als zu Beginn der Industrialisierung, da viele Aufgaben von Maschinen übernommen werden können. In der Tat wurde sehr vieles übernommen. Und wir sind mehr Menschen geworden. Aber der Arbeitsumfang ist nicht weniger, sondern mehr geworden. Warum? In welch absurdem Hamsterrad stecken wir da fest?

Sara Weber geht dieser Frage nach und führt viele Analysen und Zitate zu unserer Arbeitswelt zusammen. Das ist eine fleißige Arbeit gewesen und ihr Buch liest sich auch ganz interessant. Es stellt allerdings kaum mehr als eine Paraphrase bereits bestehender Ideen und Theorien dar. Sprachlich flüssig aufbereitet, aber auch nicht spektakulär. Der gelungenste Satz ist der Titel des Buches.
Dieser führt allerdings auch ein wenig in die Irre. Erwartet hätte ich nämlich ein Buch, dass unsere Arbeits- und Wirtschaftswelt in den direkten Kontext zur Klimakrise stellt. Sie wird aber nur als eine von vielen Krisen immer mal wieder am Rande erwähnt.

Ich denke, dass Sara Weber ein wichtiges Thema aufgreift, das uns auch künftig noch mehr beschäftigen wird. Ihr Buch bietet einen guten Einstieg, wenn man den heutigen Arbeitsalltag hinterfragen möchte und eine Wissensgrundlage braucht. Darüber hinaus gibt es wenig Neues zu erfahren.

*Das Zitat ist im Original aus „Laziness Does Not Exist“ von Devon Price.