Eine neue Welt

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"Die Welt in allen Farben" hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es sehr spannend, mitzuerleben, wie Nova als Erwachsene sehen lernt. Für uns ist es so selbstverständlich, dass wir Gesichtsausdrücke lesen, Symbole erkennen, uns non-verbal verständigen können mit Gesten oder auch nur ganz simpel mit einem Blick erkennen, welche Farbe ein Gegenstand hat. Und trotzdem können wir so vieles nicht sehen, erkennen die Wahrheit manchmal nicht obwohl sie uns förmlich ins Gesicht springt. So ergeht es Kate, die in einer lieblosen und gewaltsamen Ehe feststeckt, ohne es zu bemerken. Bis Nova in ihr Leben tritt.
Die vorsichtige Annäherung der beiden ist wunderschön und man wünscht jedem, der schlimmes durchlebt hat, so eine(n) PartnerIn wie Nova und Kate sie ineinander gefunden haben.
Einziger Kritikpunkt: Der Schreibstil hat mich an manchen Stellen genervt. Manche Sätze wirkten etwas plump und auch die häufige Wiederholung der Berufe ging mir irgendwann auf die Nerven. Sätze wie "Die Dolmetscherin blickte der Architektin in die Augen" gehen ja mal, aber gerne etwas weniger.
Das Ende des Buches kommt ziemlich abrupt, an der ein oder anderen Stelle hätte ein etwas längerer Spannungsaufbau nicht geschadet.
Trotzdem alles in allem ein schönes Buch, dass einem die Augen öffnet für die Welt.