es gibt nicht nur schwarz-weiß

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coffee2go Avatar

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Meine Meinung zum Buch:
Der Titel klingt wirklich vielversprechend, ist aber im Nachhinein betrachtet auch ein wenig irreführend. Zu Beginn hat mir die Lebensgeschichte von Nova sehr gut gefallen. Ich konnte auch nachvollziehen, dass es für sie eine enorme Umstellung ist, plötzlich sehen zu können und dass sie sich verunsichert fühlt. Auch die harte Arbeit an der Verbesserung ihrer Sehkraft und die Vor- und Nachteile, die damit verbunden sind, habe finde ich sehr toll beschrieben. In einer neurologischen Klinik trifft Nova auf Kate, eine Frau, die von ihrem Mann unterdrückt und geschlagen wird. Kate fasst nach längerer Zeit all ihren Mut zusammen und schafft es, sich von ihrem Mann zu trennen, der sie weiterhin bedroht. Langsam entwickelt sich eine Beziehung zwischen Nova und Kat und ab diesem Zeitpunkt war die Geschichte für mich nicht mehr so klar strukturiert und nachvollziehbar, sondern teilweise holprig und nicht ganz stimmig. Auch die Darstellung von Kates Mann bzw. Ex-Mann wird immer dramatischer und wirkt nicht mehr so real. Die Beziehungsgeschichte zwischen Nova und Kate war dann auch ein hin- und her und hat mich nicht mehr so begeistern können wie der Beginn des Romans. Der Titel beschreibt, meiner Meinung nach, weniger die Thematik der vorhandenen oder nicht-vorhandenen Sehkraft von Menschen, sondern vielmehr die unterschiedlichen Persönlichkeiten von Menschen, deren Ängste und Freuden und alle möglichen Arten von Liebe und Beziehungen. Das hat der Autor wieder gut vermittelt.


Mein Fazit:
Überwiegen die Vorteile oder die Nachteile, wenn man blind geboren ist und plötzlich sehen kann? – Diese Frage wird sehr ausführlich diskutiert, aber nicht nur diese eine.