Ich empfand das Buch als anstrengend

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dark rose Avatar

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Achtung: Triggerwarnung: häusliche Gewalt und Suizidversuch / Suizidgedanken



Kate hebt ein Blatt Papier auf, das ihrem Mann, einem Polizisten, aus der Brieftasche gefallen ist. Er verlangt es zurück, weigert sich ihr zu sagen, worum es sich handelt und macht ihr auf einmal Angst. Sie weicht vor ihm zurück, stolpert (angeblich) und schlägt hart mit dem Kopf auf die Fliesen. Als sie erwacht liegt sie auf dem Sofa aber ihr Mann ist verschwunden. Am nächsten Tag tut er als sei nichts gewesen, doch das ungute Gefühl ihn betreffend will nicht verschwinden.



Nova ist blind. Eine neuartige Operation soll ihr das Augenlicht wiedergeben. Im Krankenhaus trifft sie auf mehrmals auf Kate. Nova fällt es schwer sich in der Welt der sehenden zurecht zu finden. Durch die Freundschaft und die Gefühle, die sie für Kate entwickelt lernt sie mühsam was Liebe wirklich bedeutet und dass sie dafür nicht ihre Augen braucht.



Weder Kate noch Nova waren mir sympathisch. Das liegt bei Kate vor allem daran, dass ihre Sichtweise für mich zu verworren und sprunghaft war. Ich konnte ihr oft nicht richtig folgen.

Nova war mir zu philosophisch, aber nicht auf eine „weise“ Art, sondern irgendwie krampfhaft. Nova tut oft so, als könne sie erst jetzt, wo sie sehen kann, tiefgehende Erkenntnisse erringen. Als hätte sie die Fähigkeit zu sehen von einem Kind zu einer Erwachsenen gemacht.



Sobald die beiden mehr Zeit miteinander verbringen wird für mich alles schlimmer. Sie benehmen sich wie kleine Kinder, die eine Übernachtungsparty ohne elterliche Aufsicht feiern. Sie sind unverantwortlich und einfach nur nervig. Zudem stecken sie gemeinsam einfach nur den Kopf in den Sand und verweigern sich der Realität.



Mir fehlte bei beiden der emotionale Tiefgang. Ich konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen, oder auch nur ihren Gedanken und Handlungen richtig folgen. Das Buch hätte echt Potential gehabt bei den beiden Charakteren so richtig aus den vollen zu schöpfen. Eine Frau die plötzlich sehen kann und eine Frau, die erkennen muss, dass sie sich viel zu lang selbst ihren Mann betreffend etwas vorgelogen hat. Das sind tiefgreifende Veränderungen, da hätte ich emotionale Achterbahnen erwartet, doch bei mir kam einfach gar nichts an.



Das Buch springt durch die Monate und wechselt ständig ohne Vorwarnung die Perspektive, wodurch ich andauernd aus der gegenwärtigen Handlung geworfen wurde.

Ich empfand das Buch als in großen Teilen konfus, chaotisch, verworren, emotionslos und langweilig. Zudem gab es oft seltsame Beschreibungen, die wohl philosophisch sein sollten oder so, aber ich fand sie einfach nur merkwürdig. Der Gedanke, der mir neben „ist es bald vorbei“ bei diesem Buch am häufigsten kam, war „hä?“

Am Ende wurde es nochmal interessanter, aber auch hier fehlten vollkommen die Gefühle. Schade!



Fazit: Leider war das Buch so gar nicht meins. Es hätte rein von der Ausgangsstory her richtig viel Potential gehabt, doch der Schreibstil, der Emotionen vermissen lässt und ständig ohne Vorwarnung die Perspektive wechselt, nervt irgendwann. Mir waren die Charaktere leider auch nicht sympathisch. Ich habe beim Lesen einfach nur noch auf das Ende gewartet. Mich hat das Buch leider enttäuscht.



Von mir bekommt es 1 Stern und den auch nur wegen der interessanten Grundstory, die so viel mehr hätte bieten können.