Die Wildrose

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avila Avatar

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Nachdem ich die ersten beiden Rosen-Bücher verschlungen habe, habe ich mich sehr über das dritte Buch gefreut, vor allem weil es über Seamus geht und ich ihn immer sehr mochte. Doch muss ich sagen, dass ich dieses Buch nicht so verschlingen konnte, wie die beiden anderen Bücher. Auch verschiedenen Gründen.

Zum einen war ich irgendwann genervt - so viele haarsträubende Geschichten kann einer einzigen Familie gar nicht mehr passieren. Der Roman hätte für mich inhaltlich um einiges gewonnen, wenn dies mal einer anderen Familie als Fees Familie passiert wäre. Natürlich freut man sich, alte Charaktere wieder zu lesen, aber man muss auch ein wenig aufpassen. Außerdem wurde mir Fee schon in der "Wildrose" unsymapthischer und in der "Wildrose" dann noch mehr. Sie haben einen Haufen an Geld, aber sie selbst sehen sich trotzdem immer noch als die armen Kinder aus Whitecheapel an und gar nicht als die Kapitalisten, die sie jetzt einfach sind. Natürlich spenden sie viel, aber trotzdem werfen sie ihr Geld für ihre eigenen Bedürfnisse immer noch zum Fenster heraus, wie man an ihren Wohnungen, Kleidern etc. sehen kann. Auch dass immer noch mehr und mehr und mehr ausgebaut wird und ähnliches und sie trotzdem an ihrem Armenimage festhalten, fand ich sehr störend, weil es mir ein wenig zu ... verlogen? ... war. Aber nun gut.
Die Handlung an sich mit dem Geheimdienst und so fand ich spannend, aber im Rahmen dieser Reihe einfach zu viel.

Außerdem hatte ich ein großer Problem mit Willa. Wie tjaa auch schon schrieb ... Willa war mir in den anderen Büchern nicht so unsympathisch wie jetzt. Ich fand sie zu selbstbezogen und egoistisch und trotzdem wollte sie das Opfer sein. Ich konnte gar nicht mit ihr warm werden und ihr Umgang mit Drogen wurde für mein persönliches Empfinden auch viel zu harmlos reflektiert. Am Ende wurde sie ein wenig dafür kritisiert, aber eher so wie ein ungezogenes Kind zu viel Schokolade ist. Ich weiß nicht, wie viel man zu dieser Zeit schon über Opium und so wusste, aber auf jeden Fall genug, um die Gefahr der Droge zu erkennen, vor allem wenn man eine Ärztin in der Familie hat.
Seamus hingegen fand ich nach wie vor klasse, er war ein toller Kerl, der zwischen der Liebe und Vernunft gefangen ist und nicht weiß, wie er handeln soll. Seine Verzweiflung hat man richtig gespürt und teilweise wusste ich selbst nicht, was ich wollte, wie Seamus handeln soll.

Alles in allem war es ein spannendes Buch mit einer fesselnden Geschichte, doch hätte sie mir wesentlich besser gefallen, wenn sie außerhalb der Rosen-Reihe gestanden hätte.