Die Wildrose

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ealwyn Avatar

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Wenn herzenserweichende Sehnsucht und das Wissen, das alles, was jetzt noch unfassbar erscheint, am Ende gut wird, dann ist es Jennifer Donelly. Auch dieser finale Teil der Rosen-Trilogie ist genau so zum Weinen schön, so traurig, voll taumelnder Gefühle und Unsicherheiten wie die beiden vorangegangenen.

Willa und Seamus kennen einander besser als der Rest der Welt - und das aus gutem Grund. Sie müssen sich aufeinander verlassen können bei ihren Bergtouren. Die Leidenschaft des Paares gilt dem Klettern. Scheinbar unzertrennlich, reißt das Unglück von Willas Absturz sie auseinander und lässt sie weit voneinander weg treiben. Willa kann nicht vergessen - trägt sie den Beweis von Seamus´ Schuld doch an ihrem Körper. Konsequent stößt sie ihn von sich und bricht ihm damit das Herz. Und dennoch...keiner der beiden findet einen Partner, der so gut wie der andere zu ihm passt...
So schwelt der Schmerz unter der Haut beider Liebenden, alles scheint verloren, als auch noch die Wirren des zweiten Weltkrieges hinzukommen.

Die Erzählung ist sehr authentisch geschrieben, geschichtlich (soweit ich beurteilen kann) korrekt und die Charaktere sind absolut nachvollziehbar. Die Familien Finnegan und Alden könnten gedanklich unsere Nachbarn sein, wäre da nicht der zeitliche Unterschied. Historische Tatsachen werden mit Feingefühl behandelt und rücken näher an den Leser heran. Auch die hintersten Winkel der Welt lernen wir kennen, das ferne Nepal und die glühend heiße Wüste. Eine Trilogie mit Suchtpotential, ganz gleich, über welchen Teil man stolpert. Die im Buch vorherrschende Atmosphäre passt hervorragend zum Thema, man lacht und leidet mit den Figuren. Dementsprechend ist auch die Sprachwahl.
Am schönsten ist für mich persönlich das Ende ;).