20er Jahre Varieté Geschichte von Frauen

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Die Wintergarten Frauen - Der Traum beginnt Band 1 der Triologie

Das Cover ist sehr ansprechend und wirkt verträumt und macht Spannung auf ein Varieté der 20 er Jahre. Die Buchinnenseiten mit extra Klappen sind historisch passend und optisch schön gestaltet. Es geht in dem Buch um starke Frauen, die sich der Kunst verschrieben haben. Zu Zeiten nach dem 1. Weltkrieg, wie Nina von Veltheim (vom Vater Pippa genannt) nach Berlin kommen, es wird authentisch geschildert, was sie vor Ort in einer immer noch männerdominierten Welt erlebt. Die Geschichte ist geprägt von der Nachkriegszeit, Hunger, Naivität, Wohnungsnot, aber ebenso von der Aufbruchsstimmung und Hoffnung auf eine goldene Zeit.

Das Buch beginnt im 1. Weltkrieg, als die Tochter Nina die Nachricht erhält, dass ihr Vater gefallen ist. Sie war immer sein Liebling und sie inszenierte immer mit den Nachbarskindern und ihrem eher untalentierten Zwillingsbruder Carlo kleine Aufführungen. Sie hatte sich schon eine neue Aufführung überlegt um den Vater zu überraschen, als ein Reiter die Nachricht des Todes überbrachte. Ihr Bruder hat in den finanziell schwierigen Zeiten ein Sparbuch von Vater erhalten, als alle anderen in Kriegsanleihen und Offizierspatente investiert und schlug es als erstes der zupackenden und patenten Oma Hulda für Nina an, das sie in der Provinz nicht ihr Talent vergeudet.

Dann springt das Buch um 4 Jahre und es geht weiter wie das Pferdegut erhalten wird. Hier packen schließlich alle Frauen mit an, Tante Sperling die ständig kränkelte und auch das „Prinzeschen“. Das Buch enthält mehrere dialektische wörtliche Reden und auch mehrere Zeilen aus verschiedenen Aufführungen oder Gedichten, wie Theodor Storm.

Mein Fazit:
Ich tat mir sehr schwer in den Lesefluss zu kommen, es wurde oft von Nebensächlichkeiten berichtet, die den Lesefluss und die stringente Story für mich störten. Ich fand auch die Kapitel Einteilung des Buches merkwürdig und die zeitlichen Sprünge, ein Prolog ohne Titel, dann kommt Auftakt, Erste Nummer, Carlo, Nina Anton und zusätzlich nummeriert.

Ebenfalls hatte ich von Anfang an den Eindruck, das hier so viele Zusatz Informationen (z.B. der Bruder heißt eigentlich Carl- Otto nach den beiden Großvätern, und der Vater meinte es gäbe zu viele Menschen mit diesem Namen, deshalb wird er Carlo gerufen), zusätzliche Handlungen, Nebenschauplätze eingepackt wurde, das aus der Handlung eine Trilogie mit 3 Bänden wird.
Was mir nicht gefällt, ist die Übergröße des Buches sowohl in der Höhe als auch in der Breite und der etwas erhöhte Standard-Zeilenabstand, so habe ich erneut den Eindruck des Seitensammelns. Grafische tolle Covergestaltung, sowohl innen als auch außen.

Kurz und Knapp:
Ein 20er Jahre Frauen-Roman, der 3 von 5 Sternen von mir erhält, man kann es lesen, aber ich würde es kein zweites Mal tun. Die Autorin ist Charlotte Roth ist Bestsellerautorin. Das Buch hat 398 Seiten und ist Band 1 der Triologie.