Solider Trilogie-Auftakt

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hundeliebhaberin Avatar

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Nina von Veltheim wächst in Brandenburg auf Gut Neu-Mahlen auf. Gemeinsam mit ihrer Familie wartet sie 1917 auf die Rückkekhr ihres Vaters, der von der Front für Heimaturlaub zu ihnen kommen soll. Statt ihres Vaters taucht ein junger Soldat auf, der der Familie die Todesnachricht überbringt und sie so in tiefe Trauer stürzt. Nina stand schon immer gern im Mittelpunkt, inszenierte sich für ausgedachte Auftritte und träumt seit jeher davon, auf großen Theaterbühnen zu stehen. Nach dem Tod ihres Vater legt ihr Zwillingsbruder Carlos nun sämtliches Geld zusammen, um Nina nach Berlin ans Theater zu bringen, damit sie dort ihre Träume wahrmachen kann. In Berlin erlebt sie einen holprigen Neuanfang, lernt jedoch nach kurzer Zeit Sonia und Jenny kennen, mit denen sie die von Männern dominierte Theaterwelt erobern möchte.

Bisher habe ich noch kein Buch von Charlotte Roth gelesen, habe jedoch viel Positives über ihren flüssigen Schreibstil und ihre sorgfältige Recherche und glaubhafte Einbindung gehört. Daher war die Wintergarten-Trilogie der ideale Anlass für mich, die Autorin kennenzulernen.
Ihren Schreibstil empfinde ich als sehr angenehm, konnte mich auch gut in die Goldenen Zwanziger in Berlin einfühlen und nahm ihr diese Atmosphäre ab. Allerdings blieb Nina als Figur lange Zeit recht blass für mich und ich empfand einige Passagen als Längen.

Der Glanz des Theaters, die politische Situation und das Auftreten der Männer gegenüber Frauen waren gut dargestellt und ließen so auch den Widerstand und die Kampfbereitschaft der drei Frauen nachvollziehbar lesen. So zeichnen sie Mut und ein starkes Auftreten aus.

Die wechselnden Perspektiven und die unterschiedlichen Zeitebenen, auf denen erzählt wurden, regten meinen Lesefluss an und gestalteten mir so kurzweilige Lesestunden.
Ein solider Auftakt der neuen Trilogie, würde ich sagen.