Die Woll-Lust der Maria Dolors

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buecherliebe Avatar

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Ein sehr empfehlenswertes Buch - besonders für die Menschen, die alte Angehörige pflegen oder betreuen!

Nach ihrem Schlaganfall muss die 85jährige Dolors im Haushalt ihrer Tochter leben, weil sie alleine nicht mehr zurecht kommt. Dabei war sie immer sehr unabhängig und hasst jetzt diesen Zustand der Abhängigkeit. Und wie so oft im wirklichen Leben glauben die Angehörigen, dass die "Alte" nicht mitbekommt, was um sie herum vorgeht. Aber Dolors merkt schon viel früher als alle anderen Familienmitglieder, wenn etwas nicht stimmt in der Familie. Sie erfährt die Geheimnisse der Enkelkinder und die ihrer Tochter und deren Mann. Und sie hat ihre eigenen Geheimnisse und Erinnerungen, die sich immer wieder vermischen mit den Erlebnissen der Familienmitgliedern. Das zeigt auch wieder deutlich, dass im Beziehungsgeflecht der Menschen sich in den letzten Jahrzehnten nicht viel verändert hat - die Liebe und ihre Torheiten bleiben immer gleich!

Die Sprache des Buches ist der Geschichte angepasst, manchmal etwas verwirrend, aber so, wie ein Mensch halt denkt, der den ganzen Tag im Sessel sitzt, strickt, in seinen Erinnerungen versinkt und immer wieder aufgeschreckt wird von den Ereignissen um ihn herum. Wunderbar!