Lebewnsgeschichten mit allen Hindernissen

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
martina83 Avatar

Von

Dolors ist eine alte Dame, die nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen kann, aber geistig noch völlig fit ist. Sie wohnt bei der Familie ihrer Tochter und außer ihrem Enkel Marti, halten sie alle für blöd. bekommt Dolors einiges mit, was sich im Haus abspielt. Ihr Schwiegersohn hat eine Affäre mit einer Schülerin, ihre Tochter wird von ihrem Chref sexuell erpresst und beginnt dann eine Affäre mit dessen Sohn, ihre Enkelin ist magersüchtig (Der Pulli den sie fürs ie strickt kommt ihr einfach viel zu klein vor.) und muss in eine Klinik, ihr Enkel ist schwul und möchte mit seinem Freund zusammenziehen, was der Schwiegersohn nicht akzeptieren kann.

Das Buch wird immer wieder mit Rückblenden erzählt. So erfährt man, dass sie verheiratet war, diesen Mann aber hasste. Sie war damals zur Zeit bereits schwanger, konnte den Vater des Kindes aus Standesgründen aber nicht heiratet und arrangierte sich mit Eduard. Die Ehe verlief mehr schlecht als recht. sie betrog ihren Ehemann mit dem Vater ihresersten Kindes, erzählte es diesem aber nie, ihr Mann stirbt (wobei sie nicht ganz unbeteiligt ist) und ihre große Liebe wird von einem Motorrad überfahren. Die "uneheliche" Tochter wurde von Eduard nie akzeptiert und als sie sich als lesbisch outet, bricht er vollkommen den Kontakt ab.

Gerade die Rückblenden machen das Buch etwas lebhaft und interessant. Direkte Reden sind selten mit Anführungszeichen gekennzeichnet, was teilweise etwas komisch wirkt und mühsam zu lesen ist.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Buch ganz nett ist, die Idee super, mal die Welt mit "alten" Augen zu sehen. Leider hat es die Autorin übertrieben. Dolors hat mit ihrer Familie alles erlebt, was von der Norm abweicht und alle Regeln gebrochen (Betrug, Homosexualität, Verführung Minderjähriger, Ausleben der Midlifecrises, Mordgedanken, schwangere Enkeltochter, Lügen, ...) Das ist einfach etwas zu viel das Guten.