Lebhaft und witzig erzählt

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duracel265 Avatar

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Dolors, eine alte Frau, kann nach ihrem Schlaganfall nicht mehr sprechen und sogut wie gar nicht laufen. Seitdem wohnt deshalb bei ihrer Tochter und deren Familie, wo sie von den meisten Familienmitgliedern eigentlich gar nicht wahrgenommen wird. Eine unschöne Situation, mit der sie lernen muss, zurecht zu kommen. Doch schon bald entdeckt Dolors auch die guten Seiten an ihrem neuen Leben. Sie beginnt wieder zu stricken, eine Leidenschaft, die sie ihr Leben lang begleitete. Und während sie mit ihren Stricknadeln im Sessel sitzt, erfährt sie mehr oder minder ungewollt die streng gehüteten Geheimnisse der einzelnen Familienmitglieder. Gleichzeitig erinnert sie sich nochmal an ihr vergangenes Leben zurück. Und so strickt sie und schwelgt in Erinnerungen, tagein, tagaus.

Ein sehr bewegendes Buch über die Jugend, das Alter, die Ehe und natürlich über die Liebe. Die Autorin stellt die Lebenssituationen der verschiedenen Familienmitglieder sehr gelungen dar, schreckt auch vor verschiedenen Tabuthemen nicht zurück. Da die Story in einem Handlungsstrang untergebracht ist, ist es teilweise schwierig, den Geschehnissen zu folgen, und zu erkennen, ob es sich um die Gegenwartshandlung oder um bloße Erinnerungen von früher handelt.

Vermisst habe ich in dem Buch mehr Dialoge, das Ganze ist fast ausnahmslos in einem Monolog der alten Dame untergebracht und das erschwert das Lesen teilweise und macht den Leser zwischendurch müde.

Trotz der kleinen Kritik habe ich das Buch sehr gerne und schnell gelesen, man fühlt sich in das Leben von Dolors versetzt und erlebt alles hautnah mit.