Sie ist abgelenkt, heißt es schon auf der zweiten Seite. Und so ist auch der Stil. Mal hüpft der Erzähler von einem Gedanken zum nächsten, geschachtelte Nebensätze, ich stolpere als Leser und bin doch gleich hineingezogen in Alicias Kopf. Ein bisschen verwirrt, mal Gefühl, mal Verstand, mal Fetzen, mal eine Außenperspektive, bei der nicht klar ist, ob Alicia so denkt oder der Erzähler wieder Abstand nimmt. Das liest sich nicht immer flüssig, aber sehr spannend. Alicia ist kinderlos, verweigert Kinder, muss dafür Zugeständnisse an ihren Mann machen. Alicia im Wechsel mit Maria, der älteren Frau, die sich in Bürgerinitiativen engagiert und in der Gemeinschaft von Frauen auflebt, nachdem sie neben ihrem Mann stumm geblieben war, "denn alles war ich mit meiner Stimme hätte sagen können, klang in seiner besser." Es geht 2018 um Emanzipation, um Rollen, um Hinterfragen und eine Stimme finden.
1969 ist Maria jung, hat ein Baby, keinen Mann? Ihre Tochter ist bei der Familie, sie arbeitet in Madrid, schafft es nicht, eine Verbindung mit ihrer Tochter zu schaffen, wie auch, sie ist ja nicht da. Musste sie gehen, um Geld zu verdienen? Ist sie weggelaufen, um ein anderes Leben zu führen? Sind ihre Erinnerungen glaubwürdig? Sie sagt: "Wie komisch [...], dass sich das Gedächtnis seine eigene Fiktion schafft: Was sich uns nicht eingeprägt hat, weil wir es für bedeutungslos hielten oder etwas anderes erwartet hatten, wird durch das ersetzt, von dem wir uns gewünscht hätten, dass es geschieht."
Vom Klappentext weiß ich, dass Maria Alicias Großmutter ist. Es ist spannend, wie Leben und Alltag der beiden Frauen parallel erzählt werden, wie sie über die eigene Situation reflektieren. Was hat sich verändert, was nicht? Werden sie sich begegnen? Ich lese am liebsten Romane von Frauen über Frauen aus anderen Kulturen, Zeiten, Generationsgeschichten, Kulturgeschichte aus der Sicht der Frau. Ich möchte sehr gerne weiterlesen.
1969 ist Maria jung, hat ein Baby, keinen Mann? Ihre Tochter ist bei der Familie, sie arbeitet in Madrid, schafft es nicht, eine Verbindung mit ihrer Tochter zu schaffen, wie auch, sie ist ja nicht da. Musste sie gehen, um Geld zu verdienen? Ist sie weggelaufen, um ein anderes Leben zu führen? Sind ihre Erinnerungen glaubwürdig? Sie sagt: "Wie komisch [...], dass sich das Gedächtnis seine eigene Fiktion schafft: Was sich uns nicht eingeprägt hat, weil wir es für bedeutungslos hielten oder etwas anderes erwartet hatten, wird durch das ersetzt, von dem wir uns gewünscht hätten, dass es geschieht."
Vom Klappentext weiß ich, dass Maria Alicias Großmutter ist. Es ist spannend, wie Leben und Alltag der beiden Frauen parallel erzählt werden, wie sie über die eigene Situation reflektieren. Was hat sich verändert, was nicht? Werden sie sich begegnen? Ich lese am liebsten Romane von Frauen über Frauen aus anderen Kulturen, Zeiten, Generationsgeschichten, Kulturgeschichte aus der Sicht der Frau. Ich möchte sehr gerne weiterlesen.