Facettenreich und unterhaltsam...

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susanne probst Avatar

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In diesem Roman, dessen Cover einen schon in die 1950er Jahre versetzt, reisen wir zurück ins Jahr 1953 nach Starnberg in Oberbayern.
Hier lernen sich vier ganz unterschiedliche Frauen kennen:

Die Köchin Luisa, die einen Laden eröffnen möchte,
Annabel, die Frau des Chefarztes der Seeklinik, die zwar viel Freude an ihrem gemeinsamen Sohn Friedrich hat, ansonsten aber ein eher unerfülltes Dasein führt,
Marie, die aus Schlesien flüchten musste und nun als Bereiterin in einem Gestüt arbeitet und
Helga, die Tochter eines reichen Schuhhändlers, die ihrem elitären Leben den Rücken kehren will und in der Seeklinik eine Ausbildung zur Krankenschwester macht.

Es sind vier mutige und taffe Frauen mit Träumen und Zielen, die eigenständig und unabhängiger sein wollen.
Ob es ihnen gelingt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ihre Glück zu finden?

Die Charaktere werden lebendig und differenziert gezeichnet und man kann sich aufgrund der gelungenen Beschreibungen gut in die Protagonistinnen und in die damalige Zeit hinein versetzen.
Zeitgeist und Atmosphäre sind sehr realistisch dargestellt, Personen, Geschehnisse und Orte wirken authentisch.
Es geht um die damalige Rolle der Frau, die Politik der Entnazifizierung, den Alltag in den 1950ern, um Emanzipation, Freundschaft und Liebe.

Mit Leichtigkeit im Ton erzählt die Autorin nicht nur von der damaligen Gegenwart, sondern auch von Plänen für die Zukunft und vom Leid und von den Folgen der Vergangenheit.

Ich mochte den facettenreichen Roman, der auch mit Witz und Humor nicht geizt, sehr. Er liest sich flüssig, ist packend und hat mich gut unterhalten.

Leider endet er mit vielen offenen Fragen, was aber ja nachvollziehbar ist, weil noch zwei Bände folgen sollen.

„Die Wunderfrauen: Alles, was das Herz begehrt“ ist ein vielversprechender Auftakt zur „Wunderfrauen-Trilogie“.