Die Zahlen der Toten

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linaw Avatar

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Durch Zufall wird nahe einer Weide eine entsetzlich zugerichtete Frauenleiche gefunden. Bei der anschließenden Begutachtung des Tatortes entdeckt Chief Kate Burkholder die eingeritzte römische Zahl 23, eine Parallele zu einem Fall, der bereits Jahre in der Vergangenheit liegt und Kate das Blut in den Adern gefrieren lässt. Für Kate gilt es nun die Bewohner der Kleinstadt Painters Mill vor einem wahnsinnigen Serienmörder zu beschützen und sich selbst vor der Offenbarung ihres lange gehüteten Geheimnisses...

 

Die Autorin schafft es gekonnt, den Leser in das konfliktgezeichnete Leben einer Kleinstadt einzuführen, in der die amische Kultur auf die der Neuzeit trifft. Und zwischen den „Fronten“: Chief Kate Burkholder, die sich als junge Erwachsene von der Glaubensgemeinschaft abwandte und trotzdem Verständnis für das Leben der Amischen zeigt.

Zunächst hat mich die Ich-Perspektive von Kate gestört, da mir generell ein allwissender Erzähler besser gefällt. Mit der Zeit konnte ich mich aber schnell mit diesem Erzählstil anfreunden und fand ihn letztendlich sogar sehr positiv. Der ständige Wechsel zwischen allwissendem Erzähler und direktem Einblick in Kates Gefühlswelt macht den Thriller lebhaft und gibt einem doch immer wieder einen objektiveren Überblick zurück.

Die persönlichen Aspekte der Protagonisten werden recht gut dargestellt und machen Kate Burkholder und ihren kleinen Ermittlungstrupp sehr sympathisch. In ihrer Kleinstadt haben sie nur begrenzte Mittel und Möglichkeiten, von Erfahrung und Personal mal ganz abgesehen, und müssen sich darüber hinaus noch mit Vorgesetzten und ihren eigenen Dämonen auseinandersetzen - bleiben dabei aber trotzdem authentisch.

Die Morde selbst werden teilweise sehr detailliert beschrieben (ich hatte eigentlich mit etwas Seichterem gerechnet), so dass das Grauen der Opfer und deren Angehörigen nur noch besser nachzuvollziehen ist.

 

Auch wenn das Muster, nach dem dieser Thriller geschrieben wurde bestimmt nicht neu ist, so schafft die Autorin trotzdem den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.

Ich wurde zu keinem Zeitpunkt gelangweilt und habe das Buch ab der zweiten Hälfte fast in einem Rutsch ausgelesen, also insgesamt ein vielversprechender Auftakt einer neuen Serie, deren Fortsetzung hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt!