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Er ist wieder da, der Mann den sie den „Schlächter“ nannten.

Kate Burkholder, die Polizeichefin von Painters Mill traut ihren Augen nicht, als sie die nackte und grausam zugerichtete weibliche Leiche am Feldrand im Schnee sieht.

Painters Mill, eine idyllische Kleinstadt in Ohio, deren einzige Besonderheit und Touristenattraktion die Amishgemeinde darstellt, wird zum zweiten Mal nach 16 Jahren wieder von einem Serienkiller heimgesucht. Davon geht Kate aus, denn auch dieses Opfer weist ein ganz besonderes Merkmal auf: die römische Zahl 23 ist in ihren Bauch geritzt. Vor 16 Jahren hörte die Mordserie bei römisch 9 auf. Ebenso ist sie sich ziemlich sicher dass der damalige Täter erschossen wurde, denn sie kennt seinen Mörder. Diese Tatsache kann sie aber nicht preisgeben, trotz massiver Bedenken nimmt sie die Ermittlungen auf, nicht ohne diverse kleinere Fehler zu begehen. Sie ist daraufhin gezwungen Hilfe vom benachbarten Sheriff Dexter anzunehmen, auch das FBI schickt Agent Tomasetti zur Unterstützung.

Die Ermittlungen unter so vielen Zuständigkeiten verlaufen nicht reibungslos und bald traut Kate weder dem Sheriff noch dem FBI-Agenten. So fällt es ihr aber auch leichter ihr Geheimnis zu bewahren.

Linda Castillo beschert uns mit „Die Zahlen der Toten“ einen spannungsgeladenen, atmosphärisch dicht geschriebenen Thriller. Nicht nur die Ermittlungen und die Jagd auf den Serientäter sind fesselnd dargestellt, mir haben auch ihr Wortwitz und ihr leichter Zynismus gut gefallen.

Ihr gelingt die glaubhafte Darstellung einer willensstarken Ermittlerin, die immer mal wieder mit ihren traditionellen Wurzeln zu kämpfen hat, und einer kleinbürgerlichen Stadt mit kultureller Besonderheit ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Besonders über folgenden Satz musste ich sehr schmunzeln: „Ich ( Kate Burkholder) stöhne innerlich über die Rasanz der  Gerüchteküche von Painters Mill. Könnte man diese Energie in Erzeugung von Elektrizität nutzen, würde hier keiner mehr eine Stromrechnung kriegen“.

Ich finde dieser Satz beschreibt das Leben in ländlicher Umgebung doch hervorragend.

Fazit: Dieser Thriller bereitet einem eine schlaflose Nacht.