Geschichte einer selbstbestimmten Künstlerin

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Cover und Titel sowie der Klappentext sind sehr einladend, wenn man interessante Persönlichkeiten und aufregenden Zeiten kennenlernen möchte!

Die Zeit des Lichts erzählt die Geschichte der Lee Miller, vor allem die Zeit im Umfeld der Pariser Boheme in den Dreißiger Jahren in Paris. Sie war einst Model in New York, aber sie wollte lieber künstlerisch arbeiten und hinter der Kamera stehen. Es ist vor allem die Fotografie, die Lee mit Leidenschaft für sich verwirklichte. Sie geht nach Paris und wird Assistentin und dann auch Muse von Man Ray, entwickelt aber auch zunehmend eigene Ideen und Techniken.

Eine obsessive Liebesgeschichte beginnt. Man Ray ist ihr einerseits verfallen und er bewundert ihr Talent, aber er beansprucht das alles und sie auch für sich. Und obwohl Lee ihn liebt und gerne mit ihm arbeitet, so will sie doch eigenständig und selbstbestimmt sein.

Und dann hat sie die Chance, als Kriegsreporterin zu arbeiten und berichtet aus Deutschland im 2. Weltkrieg, was sie zu einer ernst zu nehmenden Reporterin macht, was sie aber auch ihr Leben lang quält. Sie wird von Alpträumen und Depressionen geplagt und kann ihr Leben ohne Alkohol kaum noch bewältigen.

Sie lebt schließlich in England auf dem Lande mit ihrem 2. Ehemann Roland Penrose und dem gemeinsamen Sohn. Sie schreibt nur noch über Haus und Heim und dann soll sie über ihre Zeit mit Man Ray schreiben, und das ist die Geschichte, die Whitney Scharer uns in ihrem Debütroman erzählt. Sie findet eine gute Balance zwischen realen Fakten und Poesie, es macht auch Laune, nebenbei die historischen Fakten zu googeln und sich die Bilder anzuschauen.
Die wenigen Kapitel über ihre Zeit als Kriegsreporterin reichen aus zu verstehen, was das alles mit ihr gemacht hat.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, zwar kein spannungsreicher Roman, manchmal etwas langatmig, aber insgesamt gesehen eine interessante Geschichte über tolle eine Frau, die sich verwirklichte bis zur Schmerzgrenze, die sich selbstbewußt ihren eigenen Weg erkämpfte.