Spannend, informativ und ein echt fieser Cliffhanger

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azyria_sun Avatar

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Worum geht’s?
Nach dem Banküberfall und dem versuchten Mord an Laura, scheint alles wieder geregelte Bahnen zu laufen. Sie wurde befördert und darf an einem spannenden Spezialprojekt mitarbeiten. Doch je tiefer sie in das Projekt eintaucht, umso schneller wird ihr klar, dass hier nichts ist, wie es scheint. Und erneut scheint es eine Verbindung zum Konsortium zu geben.

Meine Meinung:
Veit Etzolds Thriller „Die Zentrale – Allein gegen das System“ ist der zweite Fall für Laura Jacobs. Auch dieses Buch ist wieder hochspannend, aktuell – ein zweiter Wirecard-Skandal. Und obwohl es ein Thema ist, das für Nicht-Finanzer schwierig zu verstehen ist, gelingt es dem Autor wieder perfekt, die komplexen Vorgänge klar und einfach herüberzubringen und in den Fall einfließen zu lassen. Der Schreibstil ist mitreißend wie immer und ich hatte nie das Gefühl, etwas nicht zu verstehen, sondern im Gegenteil: Ich hatte das Gefühl, bei den Bankthemen perfekt durchzusteigen.

Auch hier begleiten wir wieder Laura und ich mag sie wirklich gerne. Ihre Art, bei Problemen auf analytisches bzw. logisches Denken umzuschalten ist einfach genial! Auch ihr neues Team gefällt mir gut. Linus, der Mann vom BKA und Sina, die IT-Expertin. Wer mir dagegen immer unsympathischer wird ist Lauras Mann Timo. Ihn empfinde ich immer egoistischer und ein bisschen naiv-dumm und ich erwische mich immer wieder dabei zu denken: Schieß ihn doch einfach in den Wind! Aber ansonsten sind auch die weiteren Charaktere wirklich gut gewählt und in Szene gesetzt und man fühlt sich ganz in die Bankenwelt hineinversetzt. Auch den Spekulanten und IT-Crack Marc treffen wir wieder, von dem ich bislang ein positives Bild hatte – und ich denke und hoffe, dass sich dieses im nächsten Teil auch wieder bewahrheiten wird.

Dieser Fall ist wieder spannend. Es geht um gefälschte Bilanzen, um Geldwäsche, um Insidergeschäfte und Briefkastenfirmen. Wir sind nicht nur in der Bankenstadt Frankfurt unterwegs, sondern auch in Berlin und Liechtenstein. Und Veit Etzold schafft es wieder auf seine einzigartige Art, die Fakten aus aktuellen bankpolitischen Themen mit einem fiktiven Fall zu verweben, der so spannend und mitreißend ist, dass dieses Buch wirklich zu einem Pageturner wird. Morde, Selbstmorde, gefakte Beweise – es ist unglaublich, was hier eins nach dem anderen passiert. Das Konsortium ist zurück und es ist wirklich ein Wettlauf mit der Zeit, bei dem Leichen Lauras Weg pflastern. Das Buch ist so spannend und wird immer spannender und spannender – bis zum fiesesten Cliffhanger, den ich jemals in einem Buch hatte: Im letzten Kapitel, als es gefühlt so richtig losgeht und die Auflösung immer näherkommt und nochmal so viel passiert, ist einfach Schluss! Panik! Wie geht es weiter? Was ist mit Timo? Mit Juliane und Robert? Wie kann man an so einer Stelle einfach das Buch beenden? Und wann kommt die Fortsetzung? Aaaaaaaaaaargh! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir, aber vielleicht erst kurz vor Erscheinung des nächsten Teils, wenn ihr nicht sofort panisch nach dem ET des nächsten Buches recherchieren wollt!

Fazit:
Auch im zweiten Fall für Laura Jacobs „Die Zentrale“ bringt Veit Etzold auf seine einzigartige Weise wieder topaktuelle und hochbrisante Geschehnisse in seinen Thriller mit ein, sodass das Buch noch realer, spannender und mitreißender wird. Komplexe Sachverhalte lässt er nebenbei einfließen, als wäre es selbstverständlich und ja: Ich hatte das Gefühl, alles zu verstehen. Die Charaktere sind perfekt in Szene gesetzt. Das Buch ist spannend und wird mit jeder Seite spannender. Das Ende: Gemein und hinterhältig – wie kann man uns LeserInnen mit so einem fiesen Cliffhanger sitzen lassen???

Klare 5 Sterne und ich hoffe, ich kann bald den nächsten Band lesen und den Cliffhänger auflösen!