Ausgezittert - Bagdadbahnroman entsprach dann leider doch nicht meinen Erwartungen

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florinda Avatar

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Schade, dass man hier keine halben Sterne vergeben kann, denn ich hätte Tanja Paars Roman "Die zitternde Welt" gern genau die Hälfte der vollen Punktzahl gegeben, aber da mir 3 zuviel erschienen, bleibt es nun bei 2.
Das Thema "Bagdadbahn" interessierte mich sehr und auch über starke Frauen aus vergangenen Zeiten lese ich gern. So nahm ich denn anfangs auch regen Anteil am Schicksal der Protagonistin Maria, las mit großem Interesse über Fahrten von und nach Belemedik und Kayseri - sie waren dank der neben einem Lesebändchen im Buch erhaltenen Karte gut zu verfolgen - und erfreute mich an den Begegnungen der fiktiven Protagonistenfamilie mit historischen Personen wie Lawrence von Arabien, Gertrude Bell und
Nâzım Hikmet.
Aber mit dem durch den Ausbruch des der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner morganatischen Gemahlin Sophie in Sarajewo folgenden Ersten Weltkrieges bedingten Auseinanderfall der Familie etwa in der Mitte des Buches schwand mein Interesse zunehmend dahin. Wäre dies kein VORABLESEN-Buch gewesen, hätte ich möglicherweise abgebrochen. Auch wenn mich eine Szene auf der Piazza Oberdan an ein kürzlich gern gelesenes anderes Buch erinnerte, konnte mich das Verfolgen der Einzelschicksale, selbst, wenn diese den damaligen Verhältnissen entsprechen sollten, mit etlichen neuen Nebenfiguren einfach nicht mehr fesseln. Möglicherweise hat auch die unmittelbar vorangegangene Lektüre des 5-Sterne-Buches über Fey von Hassell "Bis wir uns wiedersehen" von Catherine Bailey die sprichwörtliche Latte zu hoch gelegt.