Ich mag den zeitlichen roten Faden

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Rezension die zitternde Welt

Inhalt:
Die junge Maria, reist hochschwanger, ihrem Wilhelm in ein fremdes Land hinterher. Dieser verließ sie um als erfolgreicher Mann zurückzukehren, doch sie findet ihn, und stehts einen Weg ihren Willen durchzusetzen. Der Roman von Tanja Peers spielt um das jähr 1900 und setzt Maßstäbe der Emanzipation. Der Ingenieur Wilhelm verließ Wien um in der Türkei an der Bagdadbahn zu arbeiten, die Berlin mit Bagdad verbinden soll. Als offiziell verheiratetes Paar bauen die beiden sich in Anatolien ein neues Leben auf, besonders Maria ist dort sehr glücklich. Ihre kleine Familie wächst mit der Zeit um zwei jungen. In Anatolien kann Maria sich frei ausleben und gestalten, ohne feste und zwanghaft eingehaltene Geschlechterrollen. Außerdem hält sie sich dort einen Liebhaber. Zeitlich spielt die Geschichte zur Zeit der Großreiche. Die Bauarbeiten werden eingestellt und als einzige berufliche Perspektive, und um Maria ihrem Liebhaber zu entziehen, will er der Bahn in den Süden folgen. Doch sie kehren bald zurück, als der Erste Weltkrieg beginnt.
Da deren Jungen in der Türkei geboren sind, werden sie als Türken eingezogen. Um dies zuentgehen, erklären die Elter ihre Kinder für Tod und beschaffen ihnen neue Identitäten. Der eine als deutscher, dem anderen leider als Franzosen. Dies führt schnell zu weiteren Konflikten.

Meinung:
Am Anfang fesselte mich das Buch, der Einstieg war bereits total bewegend und verdammt Emotional. In ihren Schreibstil konnte ich mich direkt einfinden, auch wenn ich die Hauptprotagonistin Maria zwar beeindruckend finde, aber auch sehr unsympathisch.
Dies störte leider aber verpasste dem Buch dennoch keinen Dämpfer.
Man kann ihre Handlungsweisen nachvollziehen und wie im echten Leben, man muss halt nicht mit allen befreundet sein. Auch Wilhelm ist ein Charakter für sich, dessen Toleranz gegenüber der Affäre und Marias Verhalten in Gegensätzen steht.
Was auch störte waren die teilweise sehr unüberschaubaren Zeitsprüngen, die mich zwangen Seiten erneut zu lesen.
Bis zur ersten Hälfte fand ich das Buch unglaublich spannend, danach wurden Aspekte weniger ausgebreitet als ich es mir gewünscht hätte.
Der historische Hintergrund auf die, die Geschichte anspielt ist sehr gelungen, wer sich ein bisschen im geschichtlichen Zusammenhang auskennt, kann den roten Faden leicht verfolgen.