Luft nach oben

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raschke64 Avatar

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Ende des 19. Jahrhunderts schafft es Maria, allein und hochschwanger, nach Anatolien/Türkei zu fahren, um den Vater des Kindes zu finden. Zu dieser Zeit ist das etwas absolut Ungewöhnliches, was sie schafft. Auch in Anatolien lebt sie ein für diese Zeit sehr ungewöhnliches Leben. Erst nach dem dritten Kind, welches stirbt, heiratet sie den Vater der Kinder. Bis dahin und auch danach bleibt sie eine starke und sehr eigenwillige Frau.

Das Buch beginnt ganz stark. Da ist zum einen Maria, die eine interessante Figur ist. Da ist zum anderen die damalige Situation in Anatolien und das Spiel der verschiedenen Mächte, die dort das Sagen haben wollen. Die Einheimischen werden übergangen und als billige Arbeitskräfte gebraucht. Außerdem gibt es eine wunderbare Beschreibung der Natur des Landes. Leider lassen genau diese Stärken im Verlauf des Buches sehr nach. Der erste Weltkrieg greift in das Leben der Familie ein. Sie müssen gegen ihren Willen in ihr Heimatland Österreich zurück, was Maria nie ganz verkraften wird. Ihre Kinder entwickeln sich – mit Ausnahme ihrer Tochter – eher zum schwächeren. Und genau damit beginnt auch das Buch zu schwächeln. Besonders im zweiten Teil gibt es definitiv noch sehr viel Luft nach oben, da hat mich die Geschichte überhaupt nicht mehr mitgenommen.