Analyse eines Sehnsuchtsortes

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berolina Avatar

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Als Ärzte-Fan schrie mein Herz förmlich auf, als ich diesen Titel sah - und dass der Text nicht nur aus dem Zusammenhang gerissen hierfür verwendet wurde tat das Übrigste, mich für diesen Roman zu begeistern.
Ähnlich wie in Ulrich Seidl's "Rimini", der vor Kurzem auf der Berlinale lief, wird auch hier im 1. Kapitel angesprochen wie sehr sich ein Ort wandelt, wenn er plötzlich nicht mehr von Menschenmassen überlaufen wird. Das Leben auf einer Insel, abseits von Tourismus bzw. auch in einer gewissen Abhängigkeit davon, die Frage danach, wer als "echter" Sylter gilt, in diesem Florida Deutschlands - es sind viele interessante Themen, die hier bereits zu Beginn angeschnitten werden.
Die Sprache ist geradeaus und auf den Punkt gebracht, die Sätze sind kurz und schnörkellos. Das Cover ist nostalgisch: ein Foto aus einer anderen Zeit und die Platzierung des Titels etwas verschroben, insgesamt erweckt es somit das Gefühl in diesem Roman Erinnerungen und Sehnsüchten ungeschönt nachgehen zu können.