Must-Read für alle Syltenthusiasten

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friederikefritzi Avatar

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Susanne Matthiessen nimmt uns mit auf die Nordseeinsel Sylt. Das Lockdown-Sylt. Das Post-Corona-Sylt. Aber auch das Sylt ihrer Kindheit und Jugend (worauf das Cover schon einstimmt). Dabei kommt es einem beim Lesen gar nicht so vor, als halte man einen Roman in der Hand; viel eher ist es, als lausche man den Erzählungen einer Bekannten. Von der Jugend auf einer Insel, deren Bewohner teilweise noch uraltem Brauchtum anhängen, wo jeder jeden kennt, wo
nicht nur die stürmische See, sondern auch alte Geheimnisse alles durcheinander werfen. Einer Insel, die sich verändert, sich nach und nach zu einem Hotspot der Extravaganz entwickelt...Mit einem kleinen Zwischenhalt in der Punkszene (darauf spielt auch der Buchtitel an). Einer Insel, die plötzlich wie leer gefegt ist. Und somit zum Nachdenken anregt: Wie viel Syltliebe verträgt diese Insel noch?

Ich halte das Buch für sehr gelungen, absolut authentisch und nicht nur für Sylt-Liebhaber empfehlenswert.
Besonders interessant finde ich die (niemals wertenden) Beschreibungen der immer weiter wachsenden, zuweilen jedoch erstickenden, erdrückenden "Liebe" für diesen einmaligen Flecken Erde sowie der Auswirkungen der Tourismusbranche auf Landschaft, Infrastruktur und das alltägliche Leben der Einheimischen.