Sylt-frei und unversklavt?

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violetta1961 Avatar

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Wie schon in ihrem ersten Buch beschäftigt sich Susanne Matthiessen mit ihrer Heimatinsel Sylt. Dieses Mal geht es in Rückblicken um ihre Jugend auf Sylt, das heißt, etwa um 1980 herum. Welches Lebensgefühl gab es damals auf der Insel unter Jugendlichen? Wer wollte die Insel verlassen, um ein anderes Leben zu führen, wer hat es tatsächlich gewagt? Diese Fragen werden in Rückblicken und in der Gegenwart mit Freunden und Familie erörtert. Dabei schreibt die Autorin wie schon zuvor pointiert, herzlich und witzig. Aber es gelingt ihr ebenso, gesellschaftliche Themen überzeugend zu beschreiben: aktuell die Folgen des Lockdowns, sowie die ständige Bauaktivität auf Sylt, die ins Uferlose steigenden Immobilienpreise aber auch die Gefährdung der Insel durch Naturgewalten. Als Syltkennerin der 1970/80er Jahre kann ich sagen, dass die damalige Stimmung absolut getroffen ist. Zu Recht aber warnt die Autorin vor der Zukunft, nicht nur aus Sicht der Natur, sondern auch aus Sicht der Gesellschaft.