Sylt - Vergangenheit und Gegenwart (Corona-Lockdown)

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erul Avatar

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Das Cover im Stil der Achtziger Jahre mit den Jugendlichen vor der Westerländer Musikmuschel gefällt mir gut.

Das erste Mal habe ich im Jahr 1983 meinen Urlaub in Westerland/Sylt verbracht und die Insel genossen - und mich sofort in Sylt verliebt.

Der Schreibstil der Autorin Susanne Matthiessen ist sehr flüssig, kurzweilig und leicht zu lesen. Sie beschreibt die Handlungsorte ihrer Heimat detailliert und bildhaft. Ich hatte das Gefühl, neben ihr durch die Straßen zu gehen.

Die Autorin beschreibt detailliert und ungeschminkt wie es für die Sylter ist, mit dem Corona-Virus und dem Lockdown zurechtzukommen - und alles ohne den gewohnten Tourismus. Am Anfang der Pandemie, als Sylt Mitte März 2020 in den ersten Shutdown gehen musste und komplett abgeriegelt war: Wer seinen Erstwohnsitz auf der Insel hatte, durfte noch rauf, alle anderen mussten auf dem Festland bleiben.
Sommer 2021. Die Saison läuft. Die Masse an Urlaubern, die nach der dritten Corona-Welle Sylt im wahrsten Sinne des Wortes geflutet haben. Alles ist ausgebucht!
Sie erzählt auch im Rückblick über ihre Jugendzeit, über die wilden 80er Jahre. Die Ärzte hatten in Westerland ihr Abschiedskonzert gegeben, die Punker waren dort und auch Helmut Kohl war dort auf seiner Wahlkampftour.

Die Geschichte hat auch einen sehr ernsten Hintergrund. Die "echten" Sylter werden immer mehr verdrängt durch die Immobilienhaie. Wie lange wird es diese Insel noch geben? Das Buch sollte nicht nur von Sylt-Fans gelesen werden.
Absolut empfehlenswert!