Das Leben leben

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streifi Avatar

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Clover ist Sterbebegleiterin und sehr gut in ihrem Job. Doch ihr eigenes Leben ist nicht besonders aufregend, sie kapselt sich von der Welt ab. Das ändert sich erst, als nebenan Sylvie einzieht, die sie dazu bringt, Dinge zu tun, die sie sich nie getraut hat. Und ihre neue Klientin Claudia zeigt ihr, dass man manchmal Risiken eingehen muss, um am Ende nichts zu bedauern.

Das Buch hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. es ist wirklich toll geschrieben, sprachlich sehr lebhaft und ich konnte ganz viele Dinge nachvollziehen. Dazu kann man sich durchaus ein paar Vorsätze fürs eigene Leben mitnehmen. Und auch die ganze Geschichte fand ich sehr rund und durchaus glaubwürdig.

Allerdings hatte ich meine Probleme mit Clover. Meines Erachtens hat sie echt psychische Probleme, so unsicher wie sie in manchen Situationen ist. Einerseits beobachtet sie Menschen und kann deren Körpersprache gut lesen, andererseits ist sie nicht in der Lage das zu tun, wenn es um sie selbst geht. Sie macht sich selbst klein und geht immer von der schlechtesten Annahme aus. Ich fand das für ein Frau Mitte dreißig, die auch schon die Welt bereist hat, auf Dauer extrem anstrengend. Sie benimmt sich da einfach teilweise wie ein Teenager ohne jegliche Erfahrungen. Ich wollte sie eigentlich die ganze Zeit schütteln und ihr sagen: Jetzt mach doch einfach mal! Glücklicherweise entwickelt sie sich aber im Laufe des Buches und am Ende hat sie ja doch einiges nachgeholt.

Trotzdem hat mir das Buch alles in allem gefallen. Da stecken so einige Lebensweisheiten drin, die auch wunderschön formuliert sind. Auch wenn es Anfangs etwas zäh für mich war, eine Leseempfehlung von mir.