Ein faszinierendes Buch, das den Leser innehalten lässt

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noeffi Avatar

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Die Geschichte von der introvertierten Sterbe-Doula Clover aus New York hat mich schon bei der Leseprobe fasziniert. Clover ist eine ganz sympathische aber tiefgründige junge Frau, die alleine mit ihren Haustieren in einer Wohnung in New York City lebt und diese auch selten verlässt um andere Menschen zu treffen. Sie wird dann aus ihrer Komfort-Zone gerissen, als die Sylvia als neue Nachbarin in ihr Leben tritt. Hinzu kommt noch ein junger Mann, den bei einem sogenannten Death-Café kennen lernt. Dieser engagiert sie als Sterbebegleitung für seine todkranke Großmutter. Während sie behutsam mit der alten Dame in Kontakt tritt, muss auch der Enkelsohn über seinen Schatten springen und lernen, mit dem Thema Tod umzugehen. Für Clover aber wird es kein normaler Job, denn die Sterbende hat ein bewegtes Leben hinter sich, dass nun auch Einfluss auf Clovers nimmt.
Die Entwicklung der jungen Protagonistin habe ich mit großer Begeisterung verfolgt. Es ging alles geschmeidig ineinander über und man merkt, dass die Autorin ihrer Figur Zeit und Gelegenheit gegeben hat, sich Stück für Stück aus ihrem Schneckenhaus zu wagen. Keine Situation wirkte gezwungen oder übereilt. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auch die Nebenfiguren haben sich nahtlos in das Bild eingefügt und die ganze Geschichte rund gemacht. Dabei hatte die Story einige Überraschungen im Gepäck, die den Leser staunen und schmunzeln lässt.
Das Thema „Tod“ war im Buch allgegenwertig, aber Mikki Brammer hat es geschafft, der Thematik die Schwere zu nehmen und es mit positiven Botschaften in ihr Werk zu integrieren. Somit hat sie bunte Aspekte in ein sonst so düsteres Gebiet erfolgreich integriert. Dabei hat sie viele Denkanstöße mit einfließen lassen, was den Leser innehalten lässt und sich selbst und das Leben reflektieren lässt. Auch Clover lernt aus diesen Lebensweisheiten.
Das Cover ist hell und bunt gestaltet und das spiegelt auch die Geschichte wieder. Wer ein Buch braucht, dessen Figur auch gerne mit sich selbst allein sein kann und in dem keine unnötige Erotik oder ein überflüssiges Drama vorkommt, ist hier genau richtig. Das Buch lässt das Leben kurz innehalten und einen selbst mal durchatmen und zur Ruhe kommen.