Hoffnungsvoller Roman über den Tod und Trauerbewältigung

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lilie125 Avatar

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Inhalt:
Clover wächst mit ihrem Großvater, umgeben von zahlreichen Büchern und den Weisheiten ihres Großvaters, in New York auf. Als sie als junge Erwachsene auf Reisen ist, stirbt ihr Großvater überraschend und alleine. Das gibt Clover den Anstoß, Sterbebegleiterin zu werden. Gleichzeitig zieht sie sich jedoch immer mehr in sich und ihre eigenen vier Wände zurück.
Clovers Leben ändert sich schlagartig als ihre neue quirlige Nachbarin Sylvie einzieht und sie die alte Dame Claudia als neue Klientin bekommt…

Meine Meinung:
Der Roman setzt sich mit dem Thema Tod und Trauer in all seinen Facetten auseinander, ohne dabei traurig oder melancholisch zu sein. Vielmehr handelt es sich um einen richtigen Wohlfühlroman, der einem das Herz aufgehen lässt.
Die Protagonistin Clover war mir von der ersten Seite an sehr sympathisch, ist gleichzeitig aber auch sehr authentisch und greifbar. Sie hat mit einigen Geistern aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen und hat trotz der langen Zeit immer noch nicht ganz mit dem Tod ihres Großvaters abgeschlossen. Im Laufe des Romans, begleiten wir sie auf ihrem Weg zu sich selbst und dürfen beobachten, wie sie ganz langsam wieder aufblüht. Diese Charakterentwicklung fand ich großartig beschrieben und war sehr schön zu beobachten.
Begleitet wird Clover auf diesem Weg von unterschiedlichen Nebencharakteren, die ich auch allesamt sofort in mein Herz geschlossen habe.
Dabei nimmt sich der Roman aber auch immer wieder den durchaus schweren Themen an. Ganz zentral ist das Thema Trauerbewältigung, der Umgang mit dem eigenen Tod und auch die Frage, wie man das eigene Leben möglichst so gestaltet, dass man es auf dem Sterbebett nicht bereut. Wirklich interessante Fragen, die auch mit dem notwendigen Respekt behandelt werden und zu denen immer wieder spannende Gedanken und Eingebungen aufgezeigt wurden, die mich selbst auch zum Nachdenken anregen konnten.
Auch sprachlich kann der Roman überzeugen. Er lässt sich sehr flüssig und leicht lesen, die Autorin schafft es aber dennoch, komplizierte Emotionen und Gedanken zu transportieren.
Einzig gestört hat mich an dem Roman, dass die Erzählung sich teils ein wenig an Klischees bedient und für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle vielleicht auch ein wenig zu kitschig war.
Trotzdem ist es auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Roman, den ich auf jeden Fall empfehlen kann!