Lebe das Leben

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Ein renommierter Literaturkritiker meinte einmal es gäbe nur zwei Dinge über die es sich zu schreiben lohne, die Liebe und den Tod. Die in New York lebende Schriftstellerin Mikki Kramer hat in ihrem ersten Roman "Dieses schöne Leben" beide Themen angepackt und ihr ist ein wunderbares Buch gelungen.
Wie in einem Kokon lebt die 36jährige Clover in der Wohnung ihres vor Jahren schon verstorbenen Großvaters mitten in New York. Ihre Mitbewohner sind eine Bulldogge und zwei Katzen, ansonsten beschränken sich ihre Kontakte - abgesehen von ihrem alten Nachbarn Leo - im wesentlichen auf Menschen, die sie auf den letzten Etappen ihres Lebensweges betreut. Denn Clover ist hauptberuflich Sterbebegleiterin und seit dem frühen Tod ihrer Eltern fasziniert vom Thema Sterben und Tod. In ihrer Freizeit besucht sie gern sogenannte Death-Cafes, von denen es in NYC einige gibt. Dort begegnet sie eines Tages Sebastian, von dem der Leser hofft, dass er Clover vielleicht aus ihrem Einsiedlerdasein befreien kann. Aber es kommt ganz anders.
Empathisch, durchdringend, bisweilen auch aufwühlend und in einem sehr reflexiven Schreibstil widmet sich die Autorin ihren großen Themen. Tüchtig Farbe in Clovers Einsamkeitsgrau bringen die Figuren, welche ihr nach und nach begegnen, zB die neue flippige Nachbarin Sylvie, der von etlichen Allergien geplagte Sebastian oder seine sterbenskranke aber noch selbstbestimmt lebende Großmutter Claudia. Sehr gekonnt baut die Autorin Spannungsbögen auf, welche die zunächst langsam anlaufende Story zum echten Pageturner werden lassen. In zahlreichen überraschenden Wendungen offenbaren die Charaktere aus Clovers Umfeld nach und nach ihre verblüffenden Geheimnisse.
Fünf Sterne verdient diese tolle Geschichte, aus welcher jeder Leser einigen Gewinn für das eigene Leben mitnehmen kann.