Mir zu theatralisch

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vero97 Avatar

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Clover, eine Frau mit einem faszinierenden Job als Sterbedoula, die selbst schon Schicksalsschläge einstecken musste und vom Leben gestraft zu sein scheint, verhilft anderen zu einem angenehmen Lebensende und begleitet sie in ihrem Abschied.
Statt einer Handlung mit Tiefgang erwartete mich jedoch eher seichte Unterhaltung. Clover agiert sehr naiv und hat Probleme, die ich in ihrem Ausmaß und Vielfältigkeit leider nicht mehr ernst nehmen konnte. Sie kann weder weinen, noch soziale Kontakte knüpfen oder aufrecht erhalten. Zudem starben ihre Eltern in ihrer Kindheit, als auch später ihre Bezugsperson. Clover schottet sich vom Leben ab und wünscht sich dennoch Zugehörigkeit und Liebe. Leider wirken diese Bemühungen und Probleme jedoch eher aufgesetzt als authentisch. Da sie aber als Hauptperson des Buches maßgeblich am Verlauf der Handlung beteiligt ist, konnte ich mich nicht im gewünschten Maße auf die Geschichte einlassen. Auch der Abschied ihrer Patienten und deren Geschichten, die sich natürlich auch mit Clovers verweben, indem sie deren letzte Wünsche auf sich projiziert erreichten mich daher nicht wie ich es erwartet hätte. Schade.