Tolle Geschichte mit Tiefgang

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Ich mag das Cover, es wirkt sanft und ruhig, ohne kitschig zu sein, und passt für mich dadurch gut zum Inhalt des Buches. Clover hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht und vielleicht auch dadurch schon früh ein Interesse am Thema Tod entwickelt. Als ihr geliebter Großvater, bei dem sie aufgewachsen ist, während einer ihrer Reisen alleine stirbt, beschließt Clover, Sterbe-Doula zu werden, um anderen Menschen in ihren letzten Stunden beizustehen. Und obwohl sie in ihrem Beruf auf die Sterbenden mit so viel Feingefühl und Empathie eingehen kann, schafft sie es im Privatleben nicht, ihre Angst vor Zurückweisung abzulegen und lebt deswegen recht einsam.
Mit Clover hat die Autorin eine sehr authentische und vielschichtige Protagonistin erschaffen, die man lieb gewinnt und die ihre Unzulänglichkeiten hat, was sie umso menschlicher macht. Ihren Berufsalltag finde ich total interessant, von Sterbe-Doulas hatte ich vorher noch nicht gehört. Auch die anderen Figuren der Geschichte sind liebevoll ausgearbeitet und glaubwürdig. Ich habe die Entwicklung von Clover gespannt verfolgt; sie ist nicht überstürzt und dadurch nachvollziehbar. Die Geschichte ist auch nicht so vorhersehbar, wie man einigen Stellen dachte.
Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Man kann der Geschichte gut folgen, muss aber an einigen Stellen innehalten, um die Worte einsinken zu lassen. Das Thema Tod wird real dargestellt und regt zum Nachdenken an, ohne dass eine traurige oder depressive Grundstimmung herrscht. Aber es regt definitiv dazu an, sich mit seinem eigenen, endlichen Leben etwas mehr zu befassen.
Ich mochte es auch, wie die Autorin die kleinen Eigenarten und Gewohnheiten der Figuren mit scharfem Blick fürs Detail beschreibt und sie dadurch noch authentischer wirken lässt.
Das Buch ist wirklich empfehlenswert und für mich eines der besten, die ich in letzter Zeit gelesen habe!