Abschied

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meldsebjon Avatar

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Nur Tante Rose darf Josie Josephine nennen. Das zeigt den besonderen Stellenwert, den diese Tante hat, obwohl sie eigentlich gar nicht blutsverwandt sind. Aber Tante Rose ist etwas ganz besonderes, mit dem "Mut, ein Leben, das ihr das meiste von dem, was sie sich wünschte, verwehrt hatte, in vollen Zügen zu genießen". Etwas schrullig aber mit dem Blick für das Wesentliche und dem Willen, das durchzusetzen, was für die Menschen, die ihr nahestehen, das Beste ist.
Zu ihr kommt also Josie nach einer enttäuschenden Beziehung in Melbourne in die Kleinstadt Waimanu, wo wahrscheinlich jeder der 4000 Einwohner den anderen kennt. Als Physiotherapeutin lernt sie einige der Einwohner sehr schnell gut kennen, manche besser als ihr lieb ist. Einige Einwohner kennt sie noch von früher, da sie ihre Kindheit in diesem Ort verbracht hat. Dazu gehört auch Matt, der richtige Neffe von Tante Rose, der die erste Liebe ihres Lebens war.
So ganz abgeschlossen hat sie mit diesen Gefühlen noch nicht. Da Matt aber inzwischen bei "Farmer-Barbie" in festen Händen zu sein scheint, ist das wohl eher eine Einbahnstrasse.
Man liest viele wirklich amüsante Seiten mit viel Wortwitz bis man sicher ist, worum es wirklich geht. Eine sehr traurige Angelegenheit, die mit viel Würde und auch viel Humor auf allen Seiten getragen wird. Und hier liegt die wirkliche Qualität dieses Buches: Ganz und gar nicht dramatisierend wird geschildert, wie anlässlich einiger Schicksalsschläge Menschen an der Grenze zur Erschöpfung nicht nur funktionieren sondern zusammenhalten und dadurch über sich selbst hinauswachsen. Und auch zusammenwachsen.
Ein Buch, das Hoffnung macht und zeigt, dass das Leben weitergeht und es an den Menschen ist, etwas daraus zu machen. Unbedingt lesenswert!