Danielle Hawkins, Dinner mit Rose

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eliza2010 Avatar

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„Ein großartiger Roman mit Herz und Humor“ so der New Zealand Herold. Dem kann ich leider nicht ganz zustimmen, aber der Reihe nach.

Zum Inhalt:
Josephine, auch Josie genannt, steht vor den Trümmern ihrer Beziehung. Sie hat ihre beste Freundin mit ihrem Freund in flagranti erwischt. Sie kommt sich vor, wie in einer billigen Seifenoper und sieht nur einen Ausweg, sie muss zu ihrer (Nenn-) Tante Rose. Tante Rose ist eine ganz wunderbare und tolle Frau, sie lebt auf einer Farm in Neuseeland zwischen Kühen, Schafen und einem netten kleinen Schwein. Sie begrüßt Josie mit einem Gin Tonic, der mehr Gin als Tonic enthält und päppelt Josie so langsam wieder auf. Josie sucht sich einen neuen Job als Physiotherapeutin und zieht in eine WG. Sie ist auf dem besten Weg ein neues Leben anzufangen. Wäre da nicht Matt, ihre große Liebe. Matt ist ein Neffe von Rose und wohnt auf der Farm neben seiner Tante. Aus dem Weg gehen, ausgeschlossen. Zudem hat Matt eine Freundin Cilla, die von der Landwirtschaft genau so viel versteht wie Matt. Doch dann geschieht das Unglück und Rose wird krank. Josie muss sich um die Tiere kümmern und von nun an läuft sie Matt regelmäßig über den Weg.

Cover / Aufmachung:
Das Cover ist sehr stimmungsvoll und lädt zum Träumen ein. Die Farbabstimmung ist sehr geschmackvoll. Allerdings finde ich den Rosenaufdruck auf dem Schnitt sehr kitschig. Auf dem Cover passt es sehr gut, aber auf dem Schnitt stört es mich irgendwie.

Meine Meinung:
Als ich die Leseprobe gelesen habe, hatte ich mich auf einen schönen Frauenroman gefreut, der nur so vor Wärme und Herzlichkeit strotzt. Das oben angeführte Zitat untermauerte meine Vorstellung noch zusätzlich. Aber was habe ich bekommen? Naja, eigentlich ist ja von Anfang an klar, dass Matt und Josie ein Paar werden, oder? Die Frage ist doch eigentlich nur wie. Diesen Teil der Geschichte finde ich auch gut. Aber der Rest der Story hat mir das Lesen nicht leicht gemacht.
Rose erkrankt an Krebs. In allen Einzelheiten wird beschrieben, wie sie immer mehr abbaut. Sie bekommt eine Brust abgenommen, sie muss sich einer Chemo unterziehen, aber nichts schlägt an. Letztlich haben sich im ganzen Körper Metasthasen gebildet, die sie sogar durch ihre Haut fühlen kann. Als Josie eines Tage zu spät von der Arbeit wiederkommt, liegt Rose in ihren Exkrementen, weil sie es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette geschafft hat. Hätte ich dies alles gewusst, ich hätte diesen Roman nicht gelesen, oder ihn zumindest zur Seite gelegt. Wenn ein Roman über diese schwere Krankheit berichtet, dann meine ich sollte das zumindest irgendwie aus dem Klappentext hervorgehen, damit die Leser gewarnt sind und wissen was auf sie zukommt. Rose versucht stark zu sein, doch letztlich resigniert sie und wird zu einem kompletten Pflegefall.
Zwar stand im Klappentext, dass Rose erkrankt und Josie sich um die Tiere kümmern muss. Allerdings ist dort nicht von einer tödlichen Krankheit die Rede, die in allen Einzelheiten beschrieben wird. Somit war zumindest ich auf diesen Fall nicht vorbereitet.
Der Schreibstil der Autorin ist klasse und die Geschichte um Matt und Josie ist auch toll, einzig und allein dies hat mir wohl beim Weiterlesen geholfen. Einzig Matts Mutter Hazel konnte ich von Anfang an nicht leiden. Sie wird vollkommen hysterisch, als ihre Schwester erkrankt und ist Josie und Matt in keinster Weise eine Hilfe. Neben Josie, Matt und Rose mochte ich besonders Kim, Matts kleine Schwester, ein toller Charakter.