Einfach zum Genießen

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hiclaire Avatar

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Betrachtet man nur Thema und Handlung ist dieser Roman „eigentlich“ nichts Besonderes, ein klassischer Plot wie es ihn schon häufig gab: Junge Frau, Josephine, hat ihren Lebensgefährten in flagranti mit ihrer besten Freundin erwischt und kommt zurück an den Ort ihrer Kindheit um ihr Leben neu zu sortieren. Ihre dort lebende „Nenn-Tante“ Rose, eine eigenwillige fast schon ein bisschen schrullige, aber liebenswerte Frau Anfang fünfzig war schon in ihrer Kindheit eine wichtige Bezugsperson für Jose und ist es noch heute. Auch ihre Jugendliebe und Freund aus Kindertagen, Rose`s Neffen Matthew, trifft sie dort wieder. Als Rose schwer erkrankt sind Matt und Jose für sie da und tun alles um ihr das Leben zu erleichtern, dabei kommen sie einander wieder näher….

Was dieses Buch für mich zu etwas ganz Besonderem machte ist die Art und Weise wie die Geschichte erzählt wird. Der Ton ist rau aber herzlich, ich fühlte mich von Anfang an wohl mit den Protagonisten und habe die ironische Schilderung der Kleinstadtatmosphäre von Waimanu wie auch der Physiotherapie-Praxis und ihrer Patienteneinfach nur genossen. Die Dialoge voller Esprit, Humor und Selbstironie haben mich bezaubert, die Hauptfiguren wirken unheimlich sympathisch und liebenswert. Trotz der Widrigkeiten in ihrem Leben nehmen sie sich selbst nicht so furchtbar wichtig und gehen erfrischend direkt miteinander um. Auch die, zugegeben vorhersehbare, Liebesgeschichte zwischen Matt und Jose folgt diesem Muster, überhaupt nicht kitschig und gerade wegen des frappierenden Pragmatismus der beiden so anrührend.

Mein Fazit:
Eine wunderbare und herzerwärmende Mischung aus Liebe, Drama und Komödie, einmal angefangen konnte ich sie kaum aus der Hand legen.