Freud und Leid liegen so dicht beieinander

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bücherkarin Avatar

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Dieser Einstiegsroman von Danielle Hawkins hat gleich zwei Geschichten zum Inhalt, eine Liebesgeschichte und eine Geschichte über würdevolles Sterben.

Erzählt wird die Liebesgeschichte der 30jährigen Josefine, die 5 Jahre mit einem gutsituierten Arzt in Melbourne zusammengelebt hat. Im eigenen Haus ertappt sie ihn mit ihrer besten Freundin beim Liebesspiel. Der Schock sitzt tief, sie verläßt Melbourne und kommt für eine Auszeit nach Waimanu in Neuseeland zurück - hier hat sie eine glückliche Kindheit und Jugend verlebt, zum großen Teil auch dank Tante Roses. Diese empfängt sie auch jetzt mit offenen Armen, einem guten Wein und einem großen Herzen. Dies und die Arbeit auf der Farm wie Rasen mähen, Schafe scheren usw. helfen Josies Gemütszustand wieder zu verbessern. Sie arbeitet in der Praxis einer Bekannten als Physiotherapeutin und findet auch neue Freunde. Nur von Männern will sie ersteinmal (eigentlich) nichts wissen. Aber da ist Rose´s Neffe Matt, der jetzt die Farm seines Vaters übernommen hat, der gute Freund aus Kindertagen, mit dem sie vor zehn Jahren auch schon mal eine heiße Nacht verbracht hat. Zwar hat Matt jetzt eine Freundin, aber vieles deutet darauf hin, dass er noch immer tiefe Gefühle für Josie hegt. Ihr geht es nicht anders, aber sie verschließt die Augen davor. So bedarf es eine ganzen Menge Anstöße von Tante Rose und anderen, bis alles doch noch zu einem glücklichen Ende kommt.

Und eben bei Tante Rose, die immer der Fels in Brandung war, wird Brustkrebs diagnostiziert. Die chemotherapie, die Tante rose würdevoll erträgt, obwohl sie sie furchtbar schwächt, bleibt wirkungslos, die metastasen haben sich schon im ganzen Körper verteilt, Da beschließt Rose, sich nicht weiter mit lebensverlängernden Maßnahmen quälen zu lassen, sondern dem baldigen tod gefaßt ins Auge zu schauen. Trotz aller Schmerzen und leiden bewahrt sie sich bis zuletzt ihre Würde. Aufopferungsvoll und verständnisvoll wird sie dabei von Josie, Matt und dessen jüngeren Schwester Kim gepflegt.
Auch wenn sich das natürlich niemand wünscht: aber sollte man doch einmal in der Situation sein, einen kranken, todgeweihten Menschen zu pflegen, so kann man sich nur wünschen, dass dieser das alles so erträgt , so vernünftig ist und sich auch noch dabei seinen Humor bewahrt, so wie Rose. Und sollte man selbst in eine ähnliche Situation wie rose kommen, so kann man sich nur wünschen, solche Angehörigen zu haben wie Josie und Matt. Denn leider reagieren die meisten Menschen noch immer so hysterisch wie Roses Schwester und verschlimmern damit alles nur noch.

Mir sind beim Lesen des Romans ein paar Mal die Tränen gekommen, trotzdem verbreitet er eine optimistische Grundstimmung und Leichtigkeit-