Mehr spice als ich dachte

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ninoreads Avatar

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Dirty Diana hat mich direkt an das gleichnamige Lied von Michael Jackson erinnert und deshalb ein Bild in mir hervorgerufen. Beim Lesen der Inhaltsangabe wurde ich neugierig auf die Leseprobe und hätte nicht gedacht, dass es gleich zu Anfang so heiß her geht. Es ist wesentlich expliziter geschrieben als ich gedacht hätte, wobei mich die scheinbar direkte Anrede durch die Protagonistin verwirrt hat. Als würde die lesende Person die Rolle des Liebhabers einnehmen. Das erzeugt gleich eine sehr intime Atmosphäre, hat mich dennoch etwas abgeschreckt, weil ich nicht damit gerechnet hatte. Vielleicht passt es aber doch ganz gut, wenn man den Rest des Buches auch liest. Denn schon zum Ende der intimen Szene, wird klar, dass es sich nur um einen Traum handelt. Diese Art von Akt scheint die Protagonistin schon länger nicht gehabt zu haben, denn die Enttäuschung nimmt erheblich zu und das Kribbeln lässt nach als die Protagonistin aus ihrem Traum erwacht und ihren Partner neben sich im Bett entdeckt. Ganz anders als im Traum.

Innerhalb kürzester Zeit wird in der Leseprobe klar, welche Begehren die Protagonistin hat, was ihr im Alltag aber fehlt. Wir lesen über den Alltagstrott und die eingerostete körperliche Beziehung zu ihrem Partner, in welche Lage sich viele Personen in jahrelanger Partnerschaft mit Kind oft wiederfinden.

Mit dem Erzahlstrang, dass die Protagonistin einst Fantasien von anderen Frauen sammelte und veröffentlichte, entwickelt der Roman schnell eine interessante Dynamik. Denn sie findet diese Aufnahmen wieder, entdeckt zeitgleich ihr Begehren und ihre Alte Berufung.

Ich bin gespannt wie diese beiden sich innerhalb des Buches weiterentwickeln.

Ich finde es super, dass weibliches Begehren hier eine Rolle spielt und hoffe, dass es nicht stereotypisch umgesetzt wird bzw. Es nur um das "eine" geht und wir die Szene aus dem Anfang immer wieder zu lesen bekommen.