Einblicke in ein amerikanisches Vorstadt-Ehefrauen-Dasein - leider ohne echte Tiefe
Diana ist 41 und lebt ein fast schon klischeehaftes Vorstadtfrauen-Dasein in Texas: Künstlerin, verheiratet mit dem erfolgreichen, liebenswerten und gut aussehenden Oliver, glückliche Mutter der kleinen Amy, zwei Mal wöchentlich Tennisstunden, Frauen und Kinder auf Playgrounds am Wochenende… Und recht klischeehaft ist leider auch die Story des Romans. Diana ist unglücklich in ihrer Ehe, den Sex mit ihrem Mann lässt sie über sich ergehen und versucht ihn so gut wie möglich zu vermeiden. Selbst ihren Freundinnen vertraut sie sich nicht an. Ihre Sehnsucht nach mehr zeigt sich in ihrem heimlichen sexuellen Verlangen, das sie aus Erinnerungen an leidenschaftlichen Sex und Träumen davon speist. Genährt wird diese Sehnsucht durch ein altes Kunstprojekt Dianas: Tapes mit Interviews in denen Frauen von leidenschaftlichen sexuellen Erfahrungen berichten. Diese Interviews dienten Diana einst als Vorlage und Inspiration für ihre Bilder. In der Gegenwart entfachen diese Tapes erneut etwas in ihr und sind im Roman eine zentrale Quelle der zahlreichen, ausführlich geschilderten Erotikszenen.
Für mich war das Buch nur schwer auszuhalten, so interessant wie der Einblick in ein solches Leben sein mag, so sehr habe ich mich zunehmend gefragt, warum reden die Figuren nicht miteinander? Und warum geht es die ganze Zeit nur um Sex?
Genug Potential für einen ernsthaften Roman hätte es sicher gegeben. Probleme in langen Beziehungen, wenn Alltag und Routine echte Intimität und Nähe zersetzen, das Tabu oder wahlweise die Fetischisierung weiblicher Lust in unserer Gesellschaft, das Überschreiten persönlicher Grenzen von Frauen, um Männern (und auch Ehemännern) zu gefallen, etc. Doch Dirty Diana geht Themen nicht nach, wagt sich nicht in die Tiefe partnerschaftlicher Dynamiken und der persönlichen Entwicklung. Stattdessen werden die tieferliegenden Konflikte und Probleme der Figuren und Partnerschaft im Roman auf Sex reduziert. Sex als Problem der Beziehung und Sex als Lösung. Mir war das leider zu wenig.
Der Roman ist flüssig geschrieben und findet sicher seine Fans irgendwo zwischen Desperate Housewives und 50 Shades of Grey. Mich konnte er leider überhaupt nicht erreichen.
Für mich war das Buch nur schwer auszuhalten, so interessant wie der Einblick in ein solches Leben sein mag, so sehr habe ich mich zunehmend gefragt, warum reden die Figuren nicht miteinander? Und warum geht es die ganze Zeit nur um Sex?
Genug Potential für einen ernsthaften Roman hätte es sicher gegeben. Probleme in langen Beziehungen, wenn Alltag und Routine echte Intimität und Nähe zersetzen, das Tabu oder wahlweise die Fetischisierung weiblicher Lust in unserer Gesellschaft, das Überschreiten persönlicher Grenzen von Frauen, um Männern (und auch Ehemännern) zu gefallen, etc. Doch Dirty Diana geht Themen nicht nach, wagt sich nicht in die Tiefe partnerschaftlicher Dynamiken und der persönlichen Entwicklung. Stattdessen werden die tieferliegenden Konflikte und Probleme der Figuren und Partnerschaft im Roman auf Sex reduziert. Sex als Problem der Beziehung und Sex als Lösung. Mir war das leider zu wenig.
Der Roman ist flüssig geschrieben und findet sicher seine Fans irgendwo zwischen Desperate Housewives und 50 Shades of Grey. Mich konnte er leider überhaupt nicht erreichen.