Ein stiller, nachdenklicher Beginn über Kunst, Freundschaft und Vergänglichkeit

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emmamarie Avatar

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Bereits auf den ersten 17 Seiten von Das Buch Dius zeigt sich, dass Stefan Herrmanns einen ruhigen, aber eindringlichen Erzählton wählt. Die Geschichte rund um Egidius „Dius“ De Blaeser und seinen ehemaligen Dozenten Anton beginnt leise, fast tastend, und entfaltet dennoch schon früh eine besondere Spannung. Man spürt sofort, dass Kunst, Erinnerung und die Suche nach Sinn zentrale Themen des Romans sind. Der Schreibstil ist bildhaft und zugleich präzise – die Beschreibungen von Atmosphäre, Stimmungen und inneren Konflikten wirken authentisch und tiefgründig.

Auch wenn die Handlung zu Beginn noch zurückhaltend verläuft, deutet sich bereits ein komplexes Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren an. Die Begegnung von Dius und Anton scheint mehr zu verbergen, als auf den ersten Blick sichtbar ist – alte Schuld, verletzte Freundschaft und vielleicht auch eine gemeinsame Sehnsucht nach Wahrheit und Versöhnung. Die ersten Kapitel wecken den Eindruck, dass sich hier ein Roman entfaltet, der leise Töne anschlägt, aber lange nachhallt – über die Kraft der Kunst, die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen und die Frage, wie man mit der eigenen Vergangenheit leben kann.