Komplex und lange nachhallend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ranke Avatar

Von

Mir fällt es schwer, eine Rezension zu schreiben, ohne mich zu sehr in Einzelheiten zu vertiefen.
Besonders gefallen hat mir das Thema Kunst, Malerei und Bildhauerei und der Hauptschauplatz in der westflämischen Provinz. Die ruhige Schönheit dieser Landschaft am Meer beeinflusst den Stil dieses Romans. Die Freundschaft zwischen dem temperamentvollen Kunststudenten Dius, der selber ein Kunstschaffender ist, und dem Kunstdozenten Anton, der ewig an seiner Dissertation schreibt, durchzieht das gesamte Buch. Es ist eine interessante und tiefe Männerfreundschaft, die Höhen und Tiefen unterliegt und die neben den Beziehungen zu ihren Frauen existiert.
Die ersten zwei Drittel des Buches verlaufen wie ein ruhiger Fluss, lange Beschreibungen von Landschaften, Kunstwerken, Diskussionen zwischen den Freunden. Im letzten Drittel nimmt die Geschichte Fahrt auf. Knoten entwirren sich und dramatische Entwicklungen in beider Leben werden aufgedeckt.
Das ist eine Freundschaft, die das Leben beider Männer bestimmt und geprägt hat - auch wenn lange Funkstille geherrscht hat.
Ich habe das Buch Dius jetzt zweimal gelesen und werde es ein drittes Mal tun. Am Schluss wurde mir erst die Bedeutung einiger Szenen klar, die mir durch die fast langweilige Geschichte zu Beginn irgendwie entgangen sind.
Ein Roman, der lange nachwirkt.