Künstler und Kunst-Theoretiker

Der Roman "Dius" von Stefan Hertmans beschreibt die Beziehung des Kunstdozenten Anton mit seinem Studenten Dius. Der talentierte, junge Mann kommt direkt auf seinen Dozenten zu und bietet ihm seine Freundschaft an. Er schwankt zwischen Unsicherheit und unkonventioneller Übergriffigkeit und Anton, der an seinem Schreibtisch unproduktiv festhängt, gewinnt durch diese Freundschaft neue Perspektiven, aber auch eine Entrückung von seinem Alltag.
Die Freundschaft zwischen ihnen entwickelt sich mit vielen Spaziergängen und Schweigen auf der einen, aber langen Diskussionen und Lachen auf der anderen Seite.
Mich haben die kunsthistorischen Betrachtungen zwischendurch mitgenommen, aber ab der Hälfte war mein Kopf schon voll davon. Ich kenne mich mit diesem Thema nicht aus, finde es aber spannend, allerdings war es in seiner Dichte zu viel, um durch die Lektüre hier viel zu behalten. Gerade wenn man die Bilder nicht kennt, ist es hier teilweise schwer den Ausführungen zu folgen.
Die Beziehung zwischen dem unkonventionellen Genie und dem unsicheren Mann, der in erster Linie Kunsttheoretiker ist, entwickeln sich spannend und man kann als Leser zwar nicht jede Handlung, aber die Gefühle der Protagonisten sehr stark nachfühlen. Das Buch nimmt den Leser mit auf eine wirklich spannende Reise, die auch neben der Kunst gesellschaftskritische Fragen und Beziehungsthemen darstellt.