Zwischen Albtraum und Wirklichkeit

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wortteufel Avatar

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Der Einstieg ist stark – ein Prolog, der sofort bedrängt, beklemmend wirkt und genau die Art Unruhe erzeugt, die mich neugierig macht. Die dichte, atmosphärische Sprache im Traum zieht mich in eine Welt, in der etwas nicht stimmt – aber was? Das bleibt spannend vage. Dann der Bruch: der Alltag. Doch genau das funktioniert hier. Denn Rayas kontrollierte Welt mit Nanobots und klaren Schlafzyklen bildet den perfekten Gegenpol zur chaotischen, bedrohlichen Traumrealität. Dass sie plötzlich verschläft, erschüttert nicht nur ihre Welt, sondern auch meine Erwartung an das Genre. Und als dann der Mann aus dem Traum tatsächlich tot aufgefunden wird, ist klar: Hier geht es um mehr als einen Thriller. Das ist Identitätsfrage, Zukunftsvision und psychologisches Spiel in einem.

Die Sprache? Flüssig, klar, ohne unnötige Schnörkel, aber mit genau den richtigen Details, um Figuren und Szenen lebendig werden zu lassen. Der Text liest sich weg, ist aber nicht banal. Mich spricht er an – weil er Zukunft glaubhaft zeichnet, ohne sich darin zu verlieren. Und weil ich wissen will: Wer ist Raya wirklich?

Ja, das könnte mir gefallen. Es riecht nach einem intelligent konstruierten Plot mit emotionaler Tiefe – und einer Heldin, die mehr ist als ein Opfer der Umstände.